Vier Tricks fürs altehrwürdige E-Mail

Die neuen Funktionen von Gmail, im Video vorgestellt. Plus Extra-Tipps, namentlich zur Archiv-Anwendung Mailstore.


So können Sie E-Mails verschwinden lassen.

Der Artikel hat ursprünglich die Überschrift «Das E-Mail ist längst nicht reif fürs Altenteil» gehabt. Dann hat ihn die Tagesleitung entsprechend umgetitelt, was offenbar eine positive Wirkung bei den Einschaltquoten hatte – aber auch ein Feature ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt hat, dass ich ursprünglich en passant erwähnt hatte. Gmail wird es demnächst ermöglichen, Mails mit Verfallsdatum auszustatten. Danach werden sie automatisch aus der Inbox des Empfängers verschwinden.

Das klingt interessant, hat aber ein paar Probleme: Man kann die Funktion bislang nämlich noch nicht testen. Und: Sie wird mutmasslich tatsächlich nur dann funktionieren, wenn der Empfänger ein Gmail-Nutzer ist. Denn da der Rückruf von Nachrichten und das automatische Löschen sind keine Standard-Funktionen beim Mail und daher auch nicht generell verfügbar.

Die neuen E-Mail-Möglichkeiten

Trotzdem hat die Tagesleitung natürlich recht gehabt: Die zusätzlichen Steuerungsmöglichkeiten beim Mail sind das, was an den vier vorgestellten Tipps am breitesten interessieren dürfte – auch wenn ich Wetransfer.com, Mailstore und die Wegwerf-Mailadressen durchaus auch für sehr nützlich halte. Aber es ist tatsächlich so, dass die Messenger bei den Möglichkeiten für Botschaften mit sensiblem Inhalt stark zugelegt und das Mail inzwischen überflügelt haben – da sind zusätzliche Schutzfunktionen eine gute Sache und interessant für viele Nutzer, selbst wenn sie nicht so universell funktionieren, wie man das gerne hätte.

Mailstore ist eine seit Jahren bewährte Software für die Archivierung und Dateiübernahme.

Noch kurz zum Mailstore-Programm: Eine solche Software will man natürlich nur dann nutzen, wenn man sich sicher sein kann, dass sie keine Eintagsfliege ist. Das scheint mir gegeben, denn schon am 2. Juli 2007 habe ich sie wie folgt beschrieben:

Das Programm kopiert die Nachrichten in einen Datenspeicher, der sich auf CD oder DVD brennen lässt. Es dürfen Nachrichten aus verschiedenen Programmen archiviert werden – und zwar in ein und demselben Archiv. Mails aus Mozilla Thunderbird, Outlook, Outlook Express, Windows Mail (aus Vista) und von E-Mail-Diensten wie GMX oder Bluewin werden gesichert. Eine schnelle Suchfunktion hilft beim Durchstöbern des Archivs und bei Bedarf kann man Nachrichten als EML-Datei exportieren. Das ist dann praktisch, wenn Mails aus Outlook in ein anderes Programm übernommen werden sollen. MailStore ist für Privatanwender gratis, für Profi-Anwender kostet es 129 Euro. Der Wermutstropfen: Das Archivieren der Mails geht relativ langsam vonstatten.

Fazit für mich: Dieser Beitrag war ein kleiner Schnellschuss; es wäre besser gewesen abzuwarten, bis Gmail die Funktion auch tatsächlich bereitgestellt hatte.

Google lafert und liefert erst später

Zu meiner Verteidigung ist zu sagen, dass mir das erst klar geworden ist, nachdem ich mich bereits entschieden hatte, die Gmail-Neuerungen zu thematisieren. Aber wer hätte gedacht, dass die bei Google erst lafern¹ und erst dann liefern!

Fazit fürs mein hochgeschätztes Publikum: Das Mail bleibt ein interessantes Kommunikationsmedium, das zum Beispiel dank den erwähnten hervorragenden Archivierungsmöglichkeiten seine Daseinsberechtigung behält, selbst wenn die Messenger in manchen Bereichen inzwischen mehr zu bieten haben.

Fussnoten

1) Scheizerdeutsch für: Herumreden

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