Die Google-Bildersuche flicken

Neuerdings lassen sich mit der Bildersuche gefundene Fotos nicht mehr direkt herunterladen. Das soll dem Bilderklau vorbeugen – doch auf diese Weise wird dieses Ziel nicht erreicht. Darum ist eine Browser-Erweiterung, die den Knopf zurückbringt, eine gute Sache.

Googles Bildersuche sucht nach Bildern: Das war seinerzeit (2011) eine grandiose Erkenntnis. Knapp sieben Jahre später ist es eine Banalität. Leute wie ich nutzen die Bildersuche die ganze Zeit, denn wer Blogbeiträge und Zeitungsartikel zu illustrieren hat, der hat einen grossen Bilderbedarf.

Natürlich gibt es auch Alternativen: Für die professionelle Arbeit Keystone und die Bilderdatenbank von Reuters. Und für die Bloggerei Bilder zum freien Gebrauch. Doch die Bildersuche von Google bietet eine schnelle Übersicht, in welche Richtung man suchen könnte, wenn man keinen Geistesblitz hat. Und man kann unter Nutzungsrechte auch nach Bildern mit einer passenden Creative-Commons-Lizenz suchen – auch wenn ich nicht verstehe, warum ich die Tools-Leiste jedes Mal wieder einblenden muss.

So hat man früher Bilder gesucht. (Bild: gratisography.com, CC0)

Nun hat die Bildersuche vor Kurzem etwas an Nutzen verloren. Schuld war, wie man lesen konnte, ein Streit mit der Bildagentur Getty (von der man auch Bilder im Blog einbetten kann, siehe hier). Google hat im Resultat den Knopf entfernt, mit dem man ein Bild in der Bildersuche direkt öffnen konnte. Das hat, nach Ansicht von Getty, die Bildersucher abgehalten, die Fotos über die ursprüngliche Webseite aufzurufen. Ich kann dieser Argumentation nicht so ganz folgen, da Getty die Bilder zur Voransicht nur niedrig aufgelöst und mit Wasserzeichen anbietet. Wenn man ein Bild verwenden will, muss man so oder so auf die Website gehen und eine Lizenz lösen oder, wenn man die oben erwähnte Einbettungsmöglichkeit nutzen möchte, den Einbettungscode kopieren.

Ist der Download-Knopf das Problem – oder das mangelnde Wissen der Nutzer?

Aber für andere Leute mag die hochaufgelöste Voransicht tatsächlich ein Problem darstellen: Fotografen beispielsweise, die ihre Werke verkaufen möchten. Aber auch da scheint mir nicht der Knopf das Problem zu sein, sondern das mangelnde Verständnis mancher Internetnutzer über den Wert der Bilder und die rechtlichen sowie moralischen Hintergründe, wenn man Bilder aus dem Internet verwendet. Doch auch diesbezüglich kann man sich aufklären lassen, wenn man möchte.

Wie man ebenfalls lesen konnte, hat «das Internet» sich sehr darüber aufgeregt, dass «Google vor Getty eingeknickt ist». Nun, ich habe mich nicht aufgeregt, sondern mir einfach eine Browser-Erweiterung besorgt, die den Knopf zurückbringt – ich traue mir nämlich tatsächlich zu, ihn verantwortungsbewusst und in Einklang mit Recht und Moral zu verwenden. Es gibt ihn für Firefox und für Google Chrome.

Die Google-Bildersuche vereinfachen

Und wo wir doch dabei sind, die Google Bildersuche zu verbessern: Nützlich ist auch die Erweiterung Reverse Image search. Sie fügt dem Kontextmenü einen Befehl hinzu, über den man das angeklickte Bild an die Bildersuche weiterreicht. So findet man es (im Idealfall) in höherer Auflösung oder auf einer Foto-Website, auf der man die Nutzungsbedingungen in Erfahrung bringen kann.

Ach ja, die Bildersuche von Bing und von Duckduckgo stellen den Knopf weiterhin zur Verfügung.

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