Lass mich das mal kurz für dich googeln

Letmegooglethat.com und lmfgtfy.com liefern eine hübsche Beleh­rungs­möglich­keit für Leute, von denen man Dinge gefragt wird, die sie leicht hätten selbst im Web recher­chie­ren können.

letmegooglethat.com ist eine grossartige Website, die ich gerne ab und zu benutzen würde – dann aber meistens aus erfindlichen Gründen nicht benutze. Sie ist nämlich dazu da, Schulmeisterei zu betreiben.

Nimmst du einen Schluck Kaffee, gehst du hierher, tippst du es ein. (Bild: FirmBee/pixabay.com, CC0)

Ein Beispiel: Jemand möchte nun wissen, was ich mit Schulmeisterei genau meine. Er fragt das in den Kommentaren oder bei Facebook, wo ich den Beitrag verlinke. Oder, noch besser, er ruft mich um drei Uhr morgens betrunken an, weil er gerade zu dem Zeitpunkt meinen Blogpost gelesen hat und sich ein bisschen einsam fühlt.

Etwas besserwisserisch?

Ich könnte es nun erklären: «Nun, das ist schulmeisterliches Verhalten, also wenn jemand ein bisschen von oben herab wie ein besserwisserischer Lehrer jemandem, der etwas begriffsstutzig ist, etwas beizubringen versucht…» Ich könnte dem Fragesteller den Link zum Duden vor den Latz knallen. Oder eben: Ich könnte letmegooglethat.com bemühen:

«Schau hier!»

Klickt man auf den Link, wird vorgeführt, wie man das Wort bei Google eintippt und dann auf eine Lösung stösst. Natürlich muss man, wenn man letmegooglethat.com auf den Plan ruft sicherstellen, dass auch tatsächlich eine sinnvolle Antwort in der Google-Liste oben steht. Im Fall meines Beispiels ist das so: Da kommt zuerst der Duden-Eintrag mit einem Synonym.

Ich nutze letmegooglethat.com nicht, weil ich meist im professionellen Rahmen mit Fragen konfrontiert werde, deren Antworten sich mitunter auch einfach ergoogeln liessen – und da ziemt sich eine solche Haltung nicht. Auch in meinem Blog würde ich das nicht tun, und für Foren oder ähnliches, wo das ideale Einsatzgebiet für letmegooglethat.com ist, fehlt mir die Zeit.

Passiv-aggressiv. Aber wieso auch nicht?

Klar, das ist eine passiv-aggressive Belehrungsmethode. Aber sie nicht so schlimm, dass man sie bei seinen denkfaulen Freunden nicht mal anwenden dürfte – gerade bei denen, die nicht zu verstehen wollen, dass das Internet aus mehr besteht als aus Facebook oder Instagram.

Eine Alternative ist lmgtfy.com. Diese Variante gibt es auch in (nicht ganz einwandfreiem) Deutsch. Und wenn es der Mensch noch immer nicht begriffen hat, verwendet man lmfgtfy.com: Let me fucking google that for you!

… hier sind dann noch ein paar Beleidigungen inbegriffen.

Und zu dem Thema passt auch der Hipster-Lehrer von vor einiger Zeit noch einmal. (Bild: startupstockphotos.com/pexels.com, CC0)

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