Hopp, hopp, du lahme Kiste!

Tipps, um lahme Windows-PCs wieder flottzubekommen: Die Bändigung der selbststartenden Programme, Bereinigen des Speichers, Löschen unnötiger Apps – und die Empfehlung, auf vermeintliche Wundermittel wie CCleaner zu verzichten.


So wird Windows wieder schnell.

Es gibt Themen, bei denen ich mich in einer seltsamen Doppelrolle wiederfinde: In der des Opfers und in der des Profiteurs, um es zweimal überspitzt zu formulieren.

Betroffener bin ich in der Rolle des Anwenders, wo ich mich mit langsamen Windows-Installationen herumquäle, mich über kriegende Programme und drehende Sanduhren ärgere. Nutzniesser bin ich als Journalist und Blogger, wo ich über diese Themen schreiben könnte.

In einer idealen Welt wäre ich arbeitslos

Wenn man das zu Ende denkt, wäre ich in einer idealen Welt wahrscheinlich arbeitslos – denn wenn Tech-Produkte perfekt funktionieren, Entwickler keine «Bugs» produzieren und jegliche Systeme komplett sicher sind, dann geht es mir wie den Hackern und Cyberkriminellen: Wir sind obsolet.

Einverstanden: Ein paar Themen gibt es in meiner Sphäre, die nicht mit schadhafter Software, Produktfehlern, Sicherheitsmängeln, Usability-Katastrophen und Inkompatibilitäten und digitalen Missbrauchspotentialen zu tun haben. Aber die können sehr gut von den Apple-Claqueuren und den virtuellen Jubelpersern abgehandelt werden. Oder von den Influencern, die ja sowieso die viel grössere Einschaltquote haben als unsereins.

Klar, in diesem Dilemma findet sich jeder Journalist wieder – und manche noch schlimmer als ich.

Journalisten sind ähnlich angesehen wie Gebrauchtwagenhändler

Ein Kriegsreporter, der seine pulitzerpreisgekrönte Reportage nur deswegen realisieren kann, weil es einen unsinnigen Krieg gibt. Oder der Investigativjournalist, der erst einmal einen Skandal braucht, um überhaupt etwas Investigatives zum Recherchieren zu haben. Es kommt also nicht von Ungefähr, dass unsere Berufsgattung eine ähnlich gute Reputation geniesst wie der Gebrauchtwagenhändler.

Im Video hätte eigentlich Secunia Personal Software Inspector einen grossen Auftritt haben sollen. Doch da dieses Programm demnächst eingestellt wird, musste ich mich auf eine Empfehlung verlagern, mit der ich nicht so ganz glücklich bin.

Aber in einer idealen Welt gibt es auch das bedingungslose Grundeinkommen, sodass ich problemlos über die Runden komme, wenn ich in diesem Blog die (extrem vernachlässigte) Teeologie-Rubrik bespiele – oder einen dystopischen Tech-Thriller schreibe, der das Horrorszenario von schadhafter Software, Produktfehlern, Sicherheitsmängeln, Usability-Katastrophen und Inkompatibilitäten an die Wand malt.

Egal: Ich habe kein schlechtes Gewissen bei dem, was ich tue. Microsoft hätte schon längst die Möglichkeit gehabt, Windows so zu verbessern, dass es obiges Video nicht mehr gebraucht hätte. Im Beitrag Eine Sandbox für Windows habe ich beschrieben, wie Microsoft Windows so verbessern könnte, dass dieses Betriebssystem eben nicht ständig langsamer wird und uns Nutzer auf die Palme treibt.

Mit dem S-Modus kommen wir der Sache näher

Aber so langsam kommen wir der Sache näher… mit dem S-Modus wird man als Nutzer dann die Möglichkeit haben, seinen Computer so zu konfigurieren, dass er über die Zeit nicht nennenswert langsamer werden sollte. Aber bis der greift, werde ich mich noch viele Male die Gelegenheit wahrnehmen, aus den Sünden, Verfehlungen und Nachlässigkeiten der Hersteller berufliches Kapital zu schlagen.

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