Nichts liken, was nicht gelikt gehört!

Manche Leute vergeben ein «Gefällt mir» aus den falschen Gründen – dabei gäbe es andere Methoden.

Heute geht es um eine Kleinigkeit – die aber wichtig genug ist, um er einen eigenen Beitrag zu widmen. Immer wieder sehe ich es auf Facebook, dass Leute Dinge mit einem Gefällt mir (a.k.a. Like) versehen, die sie nicht im geringsten gut finden.

Das abartige Zeugs

Die AfD, die Nobillag-Seite, irgendwelcher Verschwörungskram und was es auf Facebook sonst noch für abartiges Zeugs gibt.

Ein Daumen nach oben ist ein Daumen nach oben. (Bild: Piotr Łohunko/tookapic.com, CC0)

Wenn man sie dann fragt, warum sie solches tun, schauen einem die Leute treuherzig in die Augen (bzw. in ihren Monitor, an dem sie gerade auf Facebook ihre Rechtfertigung verfassen) und erklären, dass sie das aus Gründen der Beobachtung tun. Know your enemies, sagen die einen. Und die etwas weniger martialischen Zeitgenossen sprechen von Konkurrenzbetrachtung oder nüchtern von Recherche.

Ein Like signalisiert Zustimmung

Das Problem ist natürlich, dass ein Like explizit Zustimmung und Sympathie ausdrückt. Das führt bei den Freunden und Bekannten des Likenden zu Verwirrungen und Anfeindungen. Das grösste Problem ist aber, dass es den Gelikten hilft, und zwar völlig unverdienter- und ungerechtfertigterweise. Es vergrössert in der öffentlichen Wahrnehmung dessen Gefolgschaft und damit die Relevanz. Das wiederum wird dazu führen, dass Facebooks Algorithmen den Beiträgen des mit einem «Gefällt mir» Beglückten mehr Gewicht einräumen und für zusätzliche Verbreitung sorgen.

Siehst du hier!

Darum muss jeder Facebook-Nutzer wissen, dass man Personen, Seiten und Gruppen auch verfolgen kann, ohne ihr ein «Gefällt mir» zuzugestehen. Dazu öffnet man die entsprechende Seite und klickt direkt neben dem «Gefällt mir»-Knopf auf Abonnieren. Facebook beschreibt die Funktionsweise wie folgt:

Mit der «Abonnieren»-Schaltfläche kannst du auch direkt Neuigkeiten von Personen bekommen, für die du dich interessierst, aber mit denen du nicht befreundet bist – wie zum Beispiel von Journalisten, Künstlern und Politikern.

Das wars schon: Abonniert Leute, die ihr bloss im Auge behalten wollt, aber sagt nicht, dass sie euch gefallen. Der einzige Grund, wirklich contre cœur auf «Like» zu klicken, ist der Zweck, Facebook selbst zu verwirren und das eigene Datenprofil etwas zu verfälschen.

Ein legitimes Anliegen

Das ist ein legitimes Anliegen – aber ich bin nicht sicher, wie gut das wirklich funktioniert. So oder so müsste man für jedes Like nach rechts auch eines nach ganz links verteilen…

2 Kommentare zu «Nichts liken, was nicht gelikt gehört!»

  1. Wollte gerade deinen Beitrag auf Facebook liken. Jetzt kriege ich eine Fehlermeldung von Facebook: “Leider ist diese Funktion derzeit nicht verfügbar: Bei der Bearbeitung dieser Anfrage ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuch es später noch einmal.” Findet Facebook deinen Beitrag nicht gut? 😉

  2. lach Könnte sein.

    Ich habe im Moment auch Probleme beim Kommentieren bei manchen Leuten. Vielleicht fliegt Facebook ja demnächst auseinander. Schad wärs ja nicht. 😉

Kommentar verfassen