Windows kann jetzt Mixed Reality. Falls das jemanden interessiert

Das Fall Creators Update für Windows 10 (Version 1709 alias Redstone 3) führt mittels der neuen Handy-verknüpfen-App PC und Smartphone näher zusammen. Die Platzhalter-Funktion in Onedrive schont kleine Festplatten. Und der überwachte Ordnerzugriff hält Apps aus heiklen Ordnern fern.


Windows wird ein bisschen schlauer.

Das Patentrezept-Video vom letzten Sonntag stellt die neueste Windows-Version, das Windows 10 Fall Creators Update vor – das man irgendwann mal automatisch erhält oder aber gemäss dieser Anleitung hier manuell installieren kann. Eine Bemerkung dazu: Das Update hat bei mir enorm viel Zeit in Anspruch genommen. Würde mich wundern, was Microsoft da eigentlich tut. Auch die Mac-Updates dauern mir oft etwas zu lange. Aber bei Microsoft sprengt das alles – wenn man das Update im falschen Moment anstösst, wird man mit seiner Arbeit arg ins Hintertreffen geraten. Da müsste Microsoft wirklich schauen, dass das schneller geht.

Abgesehen davon ist das Update, das relativ kurz nach dem letzten Content Creators Update erschienen ist, eine gute Sache.

Eine Option für nur Headset-Besitzer

Hier werden alle Features aufgezählt, wobei die Liste mit Windows Mixed Reality beginnt. Das habe ich in meinem Video völlig ausgeklammert, weil mir einerseits das Headset fehlt und weil ich mir andererseits erst überlegen müsste, wie man diese Brillen-Erfahrung einigermassen verständlich im Bewegtbild zeigen könnte.

Die Herausforderung hebe ich mir für später auf. Abgesehen davon ist Virtual Reality in meinen Augen zum jetzigen Zeitpunkt eine spannende neue Technologie, der die sinnvollen und spannenden Anwendungsfälle fehlen. Ja, mal ein immersives Game zocken, ist okay – sofern es einem dabei nicht schlecht wird. Aber ich sehe keine atemberaubenden Inhalte, die es der VR erlauben würde, so bald aus der Nische auszubrechen.

Das Gleiche gilt für die Augmented Reality. Ich habe mir einige Apps angesehen, die das neue AR Kit von Apple nutzen. Technisch ist das durchaus beeindruckend, aber Beeindruckt-Sein reicht mir eben heute nicht mehr, um an den Durchbruch bzw. die Massenrelevanz zu glauben. Ich habe einfach keine Lust, ein Spiel wie The Machines zu spielen, indem ich mein Handy hochhalte und um meinen Küchentisch herumhüpfe. Konkret: Ich habe so wenig Lust dazu, dass ich bis jetzt noch nicht einmal über das Game bloggen mochte.

Ich würde eine AR-Brille tragen…

Klar, anderen mag es anders ergehen. Aber ich wage zu behaupten, dass ich repräsentativer für die Masse bin (für einmal). Das heisst nicht, dass ich AR abschreiben würde – im Gegenteil. Ich werde der erste sein, der seine normale Brille durch eine AR-taugliche Brille ersetzt. Vorausgesetzt, dass die Brille ästhetisch kein Ablöscher ist, eine vernünftige Batterielaufzeit hat und mir keinen Brechreiz verursacht. Aber so weit sind wir noch nicht.

Meine über den Daumen gepeilte Prognose: Es braucht noch fünf Jahre. Aber es ist okay, wenn die Betriebssysteme wie iOS und Windows die Basistechnologien bereits eingebaut haben. Dann gibt es, wenn es denn losgeht, genügend Erfahrung bei den Machern und ausreichend viele spannende Inhalte im Markt, sodass man als frisch bekehrter Enthusiast aus dem Vollen schöpfen kann.

Die beste Funktion, zumindest für OneDrive-Nutzer: Die Rückkehr der Platzhalter.

Also, damit wäre diesem Feature Genüge getan. Ich finde die neue Sicherheitsfunktion des überwachten Ordnerzugriffs noch ganz nett. Eigentlich hätte man schon längst auf die Idee kommen können, Windows nachträglich eine Art Sandboxing überzustülpen unterzuschieben. Technisch gesehen ist das machbar, wie Sandboxie beweist.

Ordner absichern

Doch das macht Microsoft hier nicht, stattdessen kann man sensible Ordner und Verzeichnisse isolieren. Wenn man das tut, dürfen nur autorisierte Apps sie benutzen. Nach der Freigabe einer App ist wieder alles beim alten – was bedeutet, dass auch jedes Programm in den Ordner der anderen Programme und im System herumfuhrwerken kann. Aber immerhin: Programme, die sich eingeschlichen haben, können keinen Unfug anstellen, wenn sie keinen Zugriff auf die sensiblen Daten haben. Und wenn sie es versuchen, fliegen sie auf.

Eine gute Sache, nur: Das Autorisieren der Apps ist umständlich. Man muss sich mit einem Öffnen-Dialog zum Programmordner durchschlagen und dort die passende ausführbare Datei auswählen. Das ist für ungeübte Anwender eine sehr hohe Hürde.

Und selbst als geübter Anwender passiert es einem, dass man erst im Ordner Programme (x86) nachschaut, obwohl man bei Programme fündig werden würde und vice versa. (Die Frage, warum es überhaupt zwei Ordner für 32- und 64-bit-Programme gibt, wird pcworld.com damit erklärt, dass es die Gefahr verringere, dass ein Program die falsche DLL laden würde.) Warum Windows nicht einfach die Möglichkeit anbietet, dem gerade aktiven Programm die entsprechende Berechtigung zu erteilen, ist mir nicht klar. Darum das Fazit im Video: Da wird das Update vom Update hoffentlich nachbessern…

Kommentar verfassen