Smarte Uhrdreingaben

Die Benachrichtungen der smarten Uhren können mir gestohlen bleiben. Doch die Möglichkeit, das Smartphone zu lokalisieren und die Medienwedergabe zu steuern, schätze ich sehr.

Die typischen Smartwatch-Funktionen wie die Benachrichtigungen finde ich lästig – wie hier ausführlich breitgetreten. Die im Beitrag besprochene Fēnix 5S von Gramin (Amazon Affiliate) gehört inzwischen aber zur Grundausstattung. Sie ist ein Fitnessgadget, das mir allerdings im Moment «Formverlust» bescheinigt. Ein besonders höfliches Gadget ist die Uhr nicht.

Das Telefon muss ganz in der Nähe sein! (Ist es, es macht gerade das Foto.)

Zwei Funktionen habe ich an der Uhr schätzen gelernt. Die würden es auf keinen Fall rechtfertigen, allein ihretwegen eine Smartwatch anzuschaffen. Aber wenn man aus guten Gründen eine schlaue Uhr trägt, dann sind sie eine nette Dreingabe.

Erstens die Suchfunktion fürs Telefon

Es passiert mir sicher zweimal pro Woche, dass das iPhone irgendwo in der Wohnung liegt, aber völlig unklar ist, wo genau. Früher habe ich regelmässig darauf angerufen, um es dann irgendwo zwischen den Sofakissen klingeln zu hören. Oft hat das Anrufen auch nicht funktioniert, weil das Telefon meist auf lautlos gestellt ist und die Vibrationen zu hören sind, wenn das Telefon zwischen den Sofakissen liegt.

Klar, man könnte Find my iPhone bemühen – aber das hat einen dramatischen Beigeschmack, dass ich immer denke, meine Reputation bei Apple würde bei jeder Verwendung sinken, weil man mich für einen Chaoten hält, der nicht auf seine schönen Apple-Geräte aufpasst.

Aus dem Grund ist die Telefon finden-Funktion der Uhr ganz praktisch. Man löst sie durch langes Drücken der Taste links oben aus. Die bringt das kreisförmige Menü hervor, in der auch der weiter unten erwähnte Befehl zur Musiksteuerung zu finden ist. Die Ansicht zeigt dann, wie nahe man am Telefon dran ist. Ich nehme an, dass dazu die Stärke des Bluetooth-Signals ausgewertet wird. Ausserdem wird ein Klang auf dem Telefon wiedergegeben. (Allerdings wohl wiederum nur, wenn es nicht stummgeschaltet ist.) Funktioniert und ist hilfreich.

Die Bluetooth-Uhr als Fernsteuerung des Bluetooth-Kopfhörers. Ein bisschen dekadent ist das schon.

Zweitens die Musiksteuerung

Man kann die Wiedergabe pausieren, vor- und zurückspringen und shuffeln oder wiederholen. Das erspart es einem, das Telefon hervorzukramen. Klar, Start und Stopp funktionieren auch über die Knöpfe am Kopfhörer. Aber Springen ist nicht möglich oder extrem umständlich. Bei meinem Kopfhörer ist das die Beschreibung der Steuerungsbefehle im Handbuch:

Vorwärts springen: Drücken Sie ⚫ zweimal kurz.
Rückwärts springen: Drücken Sie ⚫ dreimal schnell.
Schneller Vorlauf: Drücken Sie ⚫ zweimal kurz und halten Sie es beim zweiten Drücken.
Zurückspulen: Drücken Sie ⚫ dreimal schnell und halten Sie es beim dritten Drücken.

Also ich kann mir das nicht merken. Und wenn ich es mir merken könnte, wäre ich motorisch nicht in der Lage, diese Steuerungsbefehle auszuführen. Und wenn ich motorisch in der Lage wäre, hätte ich Angst, damit die Fernbedienung zu beschädigen – die ist, wie die Erfahrung zeigt, meist nicht besonders robust gebaut.

Ausserdem praktisch: Man sieht am Display der Uhr, was läuft. Und an welcher Abspielposition man sich befindet. Wenn bei einem Podcast gerade etwas gesagt wird, das ich später nochmals anhören will, kann ich immerhin versuchen, mit die Position zu merken.

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