Neuer Lebensretter

Die Firefox-Erweiterung Form History Control II stellt sicher, dass man durch Abstürze oder Fehlmanipulationen im Browser nie wieder selbst eingetippte Informationen verliert.

Lazarus ist eine der für mich absolut unverzichtbaren Browser-Erweiterungen (nebst Easy Copy, Boomerang, Mozilla Archive File Format und Printfriendly). Die Erweiterung sichert den Inhalt von Webformularen – und damit auch von den Eingabefeldern von Content-Management-Systemen und Webmaildiensten. Gesichert wird das, was ich zum Beispiel beim Content Dictator vom Newsnetz, bei Nerdfunk.ch oder hier auf Clickomania.ch eingebe.

Ja, es gibt attraktivere Interfaces als das hier.

Wenn man nun aus Versehen ein Browserfenster schliesst, dann ist der Inhalt, den man dort eingetragen hat, nicht verloren. Auch bei Abstürzen und Hängern des Surfprogramms muss man keinen Datenverlust befürchten – oder nur wenig: Es geht jedenfalls nicht die Arbeit von Stunden, sondern höchstens von ein paar Minuten verloren.

Lazarus ist nun doch noch im Totenreich gelandet

Das hat mir in den letzten Jahren viel Ärger erspart. Darum war es umso ärgerlicher, als Lazarus vor kurzem aus dem Verkehr gezogen worden ist. Das Add-on sei nicht mehr kompatibel zu Firefox 53.0.2, heisst es hier. Und das scheint auch zu stimmen. Ich hatte vorher Login-Probleme bei GMail und Nutzungsprobleme bei Auphonic. Diese Schwierigkeiten waren weg, nachdem auch Lazarus weg war.

Da es nicht danach aussieht, als ob Lazarus wiederauferstehen würde, habe ich mich nach einer Alternative umgesehen und bin auf Form History Control II gestossen. Dieses Add-on ist erst vor Kurzem kompatibel zu den neuen Firefox-Versionen gemacht worden.

Die automatisch gespeicherten Webeingaben

Die Erweiterung ist automatisch aktiv und über das Kontextmenü zugänglich, und zwar über Extras > Gespeicherte Formulareinträge oder via Rechtsklick und Gespeicherte Formulareinträge. Klickt man den Befehl an, sieht man ein Fenster mit all den Einträgen, die man im Netz so macht. Am einfachsten gelangt man via Reiter Editor-Chronik zu seinen Eingaben. Dort sieht man die gespeicherten Daten nicht nach Host (Website) sortiert, sondern chronologisch. Zuoberst stehen die Einträge, die man zuletzt verfasst hat. Hält man den Mauszeiger auf einen Eintrag, sieht man eine Vorschau davon. Per Rechtsklick kopiert man den Inhalt in die Zwischenablage.

Das erfüllt den Zweck, ist aber nicht so komfortabel wie bei Lazarus. Dort sah man jeweils nur die Einträge des Formulars, das man gerade ausgefüllt hatte – also zum Beispiel die Texte, die man gerade im CMS geschrieben hatte. Man kann (bzw. konnte) bei Lazarus per Rechtsklick einen Eintrag wiederherstellen. Und man konnte nicht nur den Inhalt eines Feldes, sondern das Formular als ganzes restaurieren. Simpel und zweckdienlich.

Positiv: Die vielen Einstellungsmöglichkeiten.

Lazarus hat die Formulare kontinuierlich gespeichert und in Intervallen versioniert, sodass man auch auf frühere Versionen seines Texts zurückgreifen konnte. Das funktioniert bei Form History Control II genauso. Die Standardintervalle für die Sicherung sind mir allerdings zu gross. Man kann in den Einstellungen bei Editor Felder unter Konfiguration aber anpassen, wann eine neue Version gespeichert werden soll. (Die letzte Version sollte jeweils den neuesten Stand enthalten – aber ob das auch bei einem Absturz der Fall ist, lässt sich schwer sagen. Darum zur Sicherheit lieber etwas mehr Versionen.)

Individuell konfigurierbar

Die Einstellungen von Form History Control II sind positiv hervorzuheben: Hier kann man diverse Dinge konfigurieren, auch das Verhalten im Modus Privates Surfen. Bei Editor Felder > Ausnahmen lässt sich festlegen, dass die Eingaben bei bestimmten Hosts nicht gespeichert werden sollen – oder, wenn einem eine Positiv-Liste lieber ist, gibt man nur die Hosts an, bei denen eine Speicherung stattfinden soll.

Fazit: Ein bisschen trauere ich Lazarus nach. Aber ich werde auch mit Form History Control II zurechtkommen.

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