Die Surfhilfe fürs Ausland

Ein Huawei-Modem fürs Mobilfunknetz versorgt die Endgeräte per WLAN mit mobilem Internet – praktisch vor allem im Ausland.

Im Ausland habe ich seit längerem einen mobilen WLAN-Router von TP-Link benutzt. Für alle, die mit dem Prinzip nicht vertraut sind: Man steckt eine vor Ort gekaufte SIM mit Prepaid-Guthaben fürs Surfen in das Gerät und verwendet es dann via WLAN mit seinem Handy, Tablet, Notebook oder auch mit der WLAN-fähigen Kamera.

Klein, handlich und mit einer sehr simplen Anzeige ausgestattet.

Nun hat der TP-Link den Geist aufgegeben. Konkret ist der Einschaltknopf hinüber. Das Gerät lässt sich wahlweise nicht mehr ein- oder ausschalten, was unpraktisch ist den Nutzen merklich schmälert. Ich habe mich daher nach einem Ersatz umgesehen und bin auf das Huawei E5330 UMTS/HSPA+ Mobil Modem gestossen. Das kostet 52.30 Franken bei Digitec oder knapp 40 Euro bei Amazon (Affiliate-Link). Hier gibt es auch die schwarze Variante für gut 50 Euro bei Amazon (Affiliate-Link).

Funktioniert und macht, was es sollte

Und obwohl ich ja gerne ausufernd über meine Gadgets schreibe, gibt es über dieses Gerät nicht sehr viel zu berichten, ausser: Es funktioniert und macht genau das, was es sollte. Es startet etwas schneller als das alte Modell, doch – und das ist der grösste Kritikpunkt – die Batterie hält nicht ganz so lang durch und das Teil braucht an der Steckdose sehr lange. Aber abgesehen davon kann ich es empfehlen.

Im Vergleich zum Vorgängermodell ist es äusserlich nicht sehr informativ. Es gibt vier Symbole, die (von links nach rechts) die Stärke des Mobilfunksymbols, die Aktivität als WLAN-Hotspot, den Batterieladestand, den Erhalt neuer SMS und (als Pünktchen) den aktiven Betriebszustand signalisieren. Der alte TP-Link (nach wie vor erhältlich, zum Beispiel bei Amazon) war informativer: Mit seinem monochromen Display zeigt er auch den Namen des Mobilfunknetzes, die Up- und Downloadrate sowie den Datenverbrauch an. Das ist natürlich nützlich, weil man im Ausland mit seiner Prepaid-Karte meistens nur ein überschaubares Datenkontingent erhält. Da möchte man den Verbrauch im Auge behalten und einschreiten, wenn irgend ein Gerät damit anfängt, ein gigabyte-grosses Update zu laden.

Kein Display

Der Huawei E5330 zeigt diese Information nur auf der Weboberfläche an, was die Kontrolle deutlich schwerer macht. Andererseits – möchte man seine Ferien tatsächlich damit verbringen, aus Angst vor einem unkontrollierten Datensauger ständig aufs Display zu blicken? Nein, möchte man nicht. Wenn irgend ein Gerät über die Stränge schlägt, wirft man halt lieber noch ein paar Geldeinheiten nach.

Die Startseite der Weboberfläche, die man über seinen Browser aufruft.

Die Weboberfläche ist praktisch und bietet alles, was man erwartet: Ein Posteingang für die SMS, die man auf seine Rufnummer erhält und die einen zum Beispiel über die Tarifoptionen informieren. Natürlich findet sich da auch die Konfiguration des WLAN-Netzes und der SIM-Karten-Einstellungen, inklusive der Möglichkeit, die PIN-Abfrage beim Starten zu deaktivieren, bzw. die PIN automatisch einzutragen. Wünschen würde ich mir lediglich eine Möglichkeit, mehrere SIM-Karten über einfach aufrufbare Profile verwalten zu können, bei denen der jeweilige PIN-Code hinterlegt ist. Wenn man mehrere SIM-Karten in Rotation benutzt, muss man sich die PIN ansonsten merken, auf der Karte selbst notieren oder (wie ich es tue) im Passwortmanager eintragen.

Es gäbe auch noch eine Luxusvariante

Fazit: Für mich reicht dieser günstige mobile Hotspot völlig. Ich habe mir zwar kurz überlegt, das hier vorgestellte Luxusmodell zu kaufen: Der Netgear Aircard 785 ist bei Digitec für 129 Franken und für 110 Euro bei Amazon (Affiliate) erhältlich. Der hat ein Farbdisplay, was die Konfiguration überaus komfortabel macht: Man sieht beispielsweise das WLAN-Passwort direkt am Display und muss es nicht über den Passwort-Manager in Erfahrung bringen. Aber ich nutze den Router nicht so oft, dass ich deswegen der Mehrpreis rechtfertigen würde.

Links der Datenverbrauch, rechts die eingegangenen SMS (hier von der vor kurzem gescholtenen deutschen Telekom).

2 Kommentare zu «Die Surfhilfe fürs Ausland»

  1. MiFi-Geräte sind tatsächlich sehr nützlich. Es gibt allerdings zwei Probleme:

    1. Je nach Land ist die Beschaffung von Prepaid-SIM-Karten gar nicht so einfach. Und teilweise benötigt man ein Smartphone für die Aktivierung.

    2. iOS-Geräte wissen nicht, dass ein MiFi-Gerät Mobilfunk darstellt und gehen davon aus, beliebig Daten über das WLAN übertragen zu können. Damit man sein Guthaben nicht innert Stunden verbraucht, muss man iOS-Geräte von Hand datensparsam konfigurieren, was ich sehr mühsam finde und ausserdem die Funktionalität einschränkt.

  2. Berechtigte Hinweise; auf den zweiten gehe ich im Text ja auch kurz ein. Ein Gerät mit einem Display, das die übertragene Datenmenge anzeigt, hilft, bei einem datenmässigen Amoklauf schnell einzugreifen zu können.

    Bei Windows 10 ist das übrigens viel besser: Da gibt man an, dass es sich um eine getaktete Verbindung handelt, worauf Windows sich zurückhält.

    Beim Kauf der SIM-Karte muss man darauf achten, dass sie für den reinen Datentransfer geeignet ist. Wenn man nachfragt, wird man darauf aufmerksam gemacht, wie ich z.B. in Irland.

Kommentar verfassen