Wer klickt da wie eine Frau?

Die Website Clickclickclick.click verfolgt jede Mausbewegung und verrät hinterher, was sich durch die Auswertungen dieses Trackings über einen Nutzer herausfinden lässt.

Äh, das bin ich beim Surfen.

Clickclickclick.click ist nicht meine neue Zweit-Domain – was mich schon ein bisschen reut. Es ist eine echt coole Domain.

Nein, es handelt sich hier um ein aufschlussreiches Experiment. Auf dieser Website, auf der es im Wesentlichen einen grossen, grünen Knopf gibt, erfährt man auf spielerische Weise, welche Informationen man bei der Interaktion über sich preisgibt: natürlich Details zum Browser, Betriebssystem, der Konfiguration, dem Internetzugang und so weiter.

Klickt man forsch oder zurückhaltend?

Aber eben auch zur Verhaltensweise: Ist man ein forscher oder zurückhaltender Klicker? Bewegt man die Maus langsam oder schnell? Wie schnell doppel- oder trippelklickt man? Kommt man auf die Idee, den Knopf durch die Gegend zu ziehen?

Das ist amüsant gemacht, indem eine Stimme (mit einem ziemlich unüberhörbaren holländischen Akzent) Kommentare abgibt – wie bei einem Laborversuch, bei dem man selbst das Versuchsobjekt (Subject) ist. Und es ist auch ziemlich eindrücklich. Mir zum Beispiel war zwar klar, dass die technischen Aspekte meiner Internetnutzung genau durchleuchtet werden. Mir war aber nicht klar, dass ich als User auch verhaltenspsychologisch derartig interessant bin.

Mein Klickfinger ist feminin

Gut, meine Klickweise scheint eher die einer Frau zu sein – da musste ich erst einmal leer schlucken –, aber trotzdem.

Was treibt dieser bescheuerte User hier bloss?

Die Entdeckung von Clickclickclick.click kam leider etwas zu spät, als dass ich sie in unserer zweiteiligen, bereits komplett aufgezeichneten Nerdfunk-Sendung zur Überwachung hätte erwähnen können. Sie hätte sehr gut da reingepasst – weil sie aufzeigt, dass man eben auch im Netz nicht nicht kommunizieren kann. Und man deswegen eben ständig etwas über sich und seine Identität und Absichten ausplaudert.

Ein wichtiger Aspekt. Er ruft uns in Erinnerung, dass die technische Seite zwar wichtig ist, doch wir die anderen, subtileren Erkenntnismethoden nicht ausser Acht lassen dürfen. Ich jedenfalls will nicht wegen meiner weiblichen Art zu klicken ausgelacht oder diskriminiert werden… 😉

Und wie man sich schützt, haben wir gestern im Radio erklärt.

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