Neues von der Spamfront

Wie un­ter­belich­tet muss man sein, um zu glauben mit dem Zuspam­men von Kom­mentar­spal­ten in Blogs und Web­sites sei etwas zu er­rei­chen?

Mal unter uns gefragt: Was sind das eigentlich für Honks, die Kommentarspam verbreiten? Es ist unhöflich, na klar, aber es ist auch annähernd nutzlos. Die meisten Blogbetreiber moderieren Kommentare inzwischen.

Das führt dazu, dass der Quatsch gar nie zu sehen sein wird – so wie drüben beim Nerdfunk, wo im Moment recht viel von diesem Müll aufschlägt. Das Publikum wird damit nicht behelligt, aber mir macht das Durchsehen der Beiträge komplett unnötige Arbeit.

Latrice und Dillanger scheinen sich einen Computer zu teilen. (Und zwar in Sankt Petersburg.)

Also, warum? Wenn es nur darum geht, den Moderator mit dem Spam zu behelligen, dann ist das auch kein sonderlich guter Plan. Leute, die ein eigenes Blog betreiben, sind internetaffin genug, um nicht auf Spam hereinzufallen. Und sie stehen dem Spammer besonders ungnädig gegenüber, weil er ihr Blog für seine nichtsnutzigen Zwecke missbrauchen will. Ich denke daher nicht, dass je ein Blogger seine Viagrapillen bei einem gekauft hat, der sie über einen Spamkommentar beworben hat.

Kommentarspammer müssen besonders dumm sein

Es drängt sich daher die Vermutung auf, dass Kommentarspammer besonders dumme Menschen sind, die es niemals schaffen würden, eine vernünftige Phishing-Aktion auf die Beine zu stellen. Denn das ist, wie man immer wieder liest, nach wie vor erstaunlich wirkungsvoll.

Übrigens, habe ich hier eigentlich mal den Dienst unroll.me vorgestellt? Er beschäftigt sich um die Grauzone zwischen Spammails und guten Mails: Die Newsletter. Er sucht in der Inbox alle Newsletter zusammen und trennt sie von den persönlichen Nachrichten.

Die eingegangenen Newsletter werden in einem einzigen täglichen Mail, dem Rollup zusammengefasst. Und der Dienst macht es einfach, alle Newsletter abzubestellen, die man nicht (mehr) haben will. (Komischerweise abonniere ich, wie ihr wahrscheinlich auch, ständig neue Newsletter, obwohl ich die entsprechende Option doch immer abwähle.)

Die Newsletter loswerden

Ich nutze den Dienst seit längerem bei Gmail. Dort kann man das tun, ohne dass man seine Login-Daten preisgeben müsste, OAuth sei dank. (Diese klevere Technik erlaubt es, einem Dienst Zugang zu einem anderen Dienst zu gewähren, ohne dass dieser erste Dienst das Passwort des zweiten erfährt.) Bei meinem privaten Mailkonto ist das leider nicht möglich, weswegen ich dort auf unroll.me verzichte. Die schreiben zwar in den FAQ:

Whenever possible Unroll.me uses authentication services, such as Gmail’s OAuth, to access its users data. However if authentication is not available in another form, Unroll.me takes exceptional care to protect the user login information it does have access to. In short, if you have a Gmail, Outlook.com or Yahoo account, we never have access to your login info. If you have a AOL, or iCloud account, we do. We’re hoping these services release a public version of OAuth soon.

Das klingt ehrlich. Trotzdem bringe ich es nicht über mich, dieses Vertrauen aufzubringen. Denn wenn man sich überlegt, wie wichtig das eigene Mailkonto für die digitale Identät ist, dann ist es sinnvoll die Hürde sehr hoch anzulegen.

Die «Spammy Awards»

Unroll hat die Gewohnheit, Statistiken zum eigenen Treiben zu veröffentlichen. Die findet man in den Spammy Awards for 2016. StumbleUpon hat am meisten Abokündigungen, was mich nicht wundert. Ebenfalls nicht erstaunlich ist, dass Groupon in dieser Liste auftaucht – und zwar mit der höchsten Zahl der versendeten Mails, nämlich 388. Ich hoffe, diese Zahl gilt fürs ganze Jahr und nicht pro Tag!

One thought on “Neues von der Spamfront

  1. Die WordPress Spams zielen meist auf die jeweils gerade aktuelle Sicherheitslücke. Ich update jeweils zuerst auf die neueste Version, bevor ich die Spams nur schon von weitem her anschaue und dann lösche…

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