Drahtlose Kopfhörer, zweiter Versuch

Die Bose SoundSport Wireless In-Ear im Test. Fazit: Fast nichts auszusetzen.

Über Kopfhörer war in diesem im letzten Jahr häufig die Rede. Zum Beispiel hier, mit meinem Einstieg in die Drahtlos-Ära. Ich habe damals meiner Hoffnung Ausdruck verliehen, dass diese Kopfhörer länger halten würden. Bei den Bluetooth-Modellen fällt die Hauptursache für den frühzeitigen Ausfall weg. Meiner Erfahrung nach ist das ein Kabelbruch beim Stecker oder Stöpsel.

Es gibt sie auch in Nicht-Türkis.

Nun, die Hoffnung war umsonst. Die Philips SHB5900 sind bereits Geschichte. Tatsächlich nicht wegen eines Kabelbruchs, sondern wegen einer unfreiwilligen Runde in der Waschmaschine. Ich hatte die Kopfhörer, klein und leicht wie sie sind, in der Tasche meines Hoodies gelassen, als dieser in die Trommel gewandert war. Auf öffentliche Schuldzuweisungen soll an dieser Stelle verzichtet werden. Aber es tatsächlich so, dass Haushaltsmitglieder, die Schmutzwäsche einsammeln, auf die Kompaktheit moderner Audioutensilien hingewiesen werden sollten.

Der Ersatz für die dahingeschiedenen Philips-Kopfhörer sind nun die Bose SoundSport Wireless In-Ear, Aqua (Amazon Affiliate), bei Digitec für 190 Franken zu haben. Ich hatte mit der Kabel-Variante der Soundsport gute Erfahrungen gemacht, und darum war das eine naheliegende Wahl.

Ich sehe ein bisschen aus wie Uhura

Kurzes Fazit: Auch in der Bluetooth-Variante überzeugen die Soundsport. Die Kapseln sind für meinen Geschmack etwas gar gross geraten. Sie stehen aus den Ohren heraus wie Uhuras Earpiece. Aber irgendwo muss die Batterie ja rein. Anders als die Philips SHB5900 haben sie kein Kästchen in der Mitte des Nackenbandes. Das ist angenehm, denn dieses Teil bleibt gerne am Kragen hängen.

Kleine LEDs für Verbindung und Ladezustand.

Der Klang ist um Welten besser als beim Philips. Diese Ohrstöpsel kann man sich auch als Musikfan zumuten. Das Philips-Modell ist klangtechnisch für Rock und Pop gerade noch so genügend. Für den überproduzierten Scheiss, der im Moment auf den durchhöroptimierten Radiostationen läuft, reicht es allemal. Doch wer selbst in der U-Bahn auch mal bewusst Musik hört, sollte sich auf den etwa doppelt so hohen Preis der Bose-Teile einlassen. Sie dichten die Ohren relativ gut gegen Aussenlärm ab, sodass man sich auch ohne aktive Geräuschunterdrückung in der Bahn nicht vom Gequassel der Mitreisenden ablenken lassen muss.

Leicht ein- und auszuschalten

Die Handhabe ist bei den Bose-Ohrstöpseln ebenfalls angenehmer. Es gibt einen separaten Einschaltknopf, den man nur kurz drücken muss, um die Kopfhörer zu aktivieren. Beim SHB5900 muss man zum Ein- und Ausschalten den Start-/Stop-Knopf ein paar Sekunden lang drücken. Etwas umständlicher.

Vor allem ist jedoch ärgerlich, dass der Kopfhörer in den Bluetooth-Pairing-Modus geht, wenn man zu lange drückt. Den zu verlassen, weigert er sich mitunter standhaft, sodass man ihn aus den Bluetooth-Einstellungen des Smartphones entfernen und neu verbinden muss, bevor man ihn benutzen kann. Da ist der Bose Soundsport unkomplizierter.

«Connected to Arya Stark…»

Es gibt auch eine kleine LED, die den Ladevorgang anzeigt. Und eine künstliche Stimme, die beim Einschalten den Ladestand angibt und mittelt, mit welchem Gerät die Ohrstöpsel verbunden sind. Die Sprachsynthese kommt auch mit dem Namen meines iPhones (Arya Stark) gut zurecht. Die Verbindung geht etwas schneller als beim Philips, wobei der Unterschied nicht weltbewegend ist. Und es scheint mir etwas weniger Verbindungsabbrüche zu geben, selbst wenn das Telefon in der Jeanstasche steckt.

Die App, mit der sich zum Beispiel die Sprache der Sprachausgabe einstellen lässt.

Es gibt auch eine App namens Bose Connect, mit der man seine Ohrstöpsel benennen, die maximale Lautstärke wählen und die Sprache für die Sprachansagen ändern kann. Auch die verbundenen Geräte sieht man, und man kann Firmware-Updates ausführen.

Fazit: Bose ist und bleibt eine gute Wahl, auch für Drahtlos-Kopfhörer. Wie lange dieses Modell hier überlebt, wird in diesem Blog zu lesen sein. Die grösste Schwäche: Die relativ kurze Batterielaufzeit von sechs Stunden.

Nachtrag: 3. März 2017

Erst vor kurzem habe ich entdeckt, dass der Kopfhörer sich auf mehrere Geräte gleichzeitig verbindet. Man kann ihn mit iPhone und dem Mac gleichzeitig verbunden haben, wobei man natürlich nur eine Klangquelle verwenden sollte. Sehr praktisch. Auszuprobieren wäre mit einem zweiten Kopfhörer, ob man sie mit dem gleichen Gerät verbinden kann, damit zwei Leute den gleichen Ton hören können, zum Beispiel beim Filmschauen via Apple TV.

Nachtrag: 15. März 2017

Die Funktion, mit zwei Kopfhörern die gleiche Audioquelle zu nutzen, wurde mit dem letzten Firmware-Update als «Musikfreigabe» hinzugefügt.

Kommentar verfassen