Wieso nicht mal ein bisschen bingen?

Die zweitwichtigste Suchmaschine der Welt stammt von Microsoft. Aber kann sie der Nummer eins das wasser reichen? Ein Test ergibt ein klares Verdikt.

Ich schnöde in diesem Blog immer mal wieder über Google. Obwohl ich viele Dinge toll finde, die Google tut. (Andere nicht.) Mein Vorbehalt ist immer der gleiche: Google weiss zu viel über mich. Darum versuche ich, meine Eier nicht alle in ein Körbchen zu legen, wie der Ami das nennt. Sprich: Ich versuche, wann immer möglich, Ausweichmöglichkeiten zu schaffen.

Bingen statt googeln?

Und eben: Es gibt mit Bing eine Ausweichmöglichkeit auch beim Kerngeschäft von Google, der Websuche. Als ich neulich gelesen habe, dass Bing Marktanteile gewinnt, habe ich mich gefragt, ob nun der Zeitpunkt gekommen ist, wo man die Alternative ernsthaft in Erwägung ziehen kann und muss? Ich habe Bing in den letzten Jahren immer mal wieder genutzt, bin aber nie so richtig warm geworden mit Microsofts Suchmaschine.

Google gewinnt – aber man in einigen Bereichen ist Bing besser

Mein Fazit aufgrund einer hochwissenschaftlichen, ausführlichen Studie (mit ganzen zwei, allerdings sehr clever ausgewählten Suchbegriffen) lautet: Google ist in Einzelfällen nach wie vor besser, doch bei den Mainstream-Quellen kommt man auch mit Bing über die Runden. Und bei den Details vermag Bing zu überzeugen: mehr Selektionsmöglichkeiten bei der Bildersuche, Live-Vorschau bei den Videos.

Bei den Kommentaren zum Video wurden die Hintergrundbilder als Bandbreitenverschwendung gebrandmarkt. Über bing.com/?rb=0 unterdrückt man sie.

Jetzt kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass man den Teufel mit dem Beelzebub austreibt, wenn man bingt statt googelt. Denn ob das eine oder das andere Unternehmen persönliche Daten abgreift, ist doch Hans was Heiri.

Wieso nicht Privates und Berufliches trennen?

Ich bin nicht überzeugt: Einerseits bringt es was, seine Internetaktivitäten auf mehrere Dienste zu verteilen – entsprechend würde ich keine Abkehr von Google und hundertprozentige Hinwendung zu Bing propagieren. Sinnvollerweise nutzt man mal das eine und mal das andere. Man kann das abwechselnd nach Wochen oder Wochentagen tun. Man kann Browser A mit Bing und Browser B mit Google konfigurieren. Denkbar (und vielleicht noch nicht einmal so dumm) wäre, privat den einen und beruflich den anderen Dienst zu nutzen. Und so weiter.

Andererseits steht bei Microsoft das Datensammeln schon nicht ganz so im Fokus wie bei Google. Microsoft nimmt, so ist mein Eindruck, die Bedenken zumindest graduell ernster. Darum neige ich dazu, Persönliches eher zu bingen als zu googeln.

One thought on “Wieso nicht mal ein bisschen bingen?

  1. Diese beiden Suchmaschinen gibt es noch, ob sie Zukunft haben, ist ungewiß, aber dennoch finde ich es toll, wenn sowas gemacht wird:

    https://swisscows.ch/

    https://www.tiger.ch/

    Von Tiger bin ich nicht so überzeugt.

    Übrigens zum Thema Daten abgreifen hab ich hier einen in meinen Augen hochinteressanten Artikel bzw. ein Vid gesehen.

    Sehr interessant und sehenswert, auch in punkto Zensur von Meinungsäußerungen:

    http://www.dkriesel.com/spiegelmining

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