Über den Windows-Tellerrand hinausblicken

In Windows 10 gibt es neuerdings ein Subsystem für Linux. Das bedeutet bislang nicht, dass man x-beliebige Linux-Anwendungen ausführen könnte. Doch mit Befehlszeilen-Programmen kommt es zurecht.

Die Zeiten, wo Windows und Linux Erzfeinde waren, sind vorbei. Im Gegenteil: Microsoft hat schon vor bald zehn Jahren eine Charme-Offensive in Sachen Open-Source lanciert (siehe bzw. höre Digitalk 84), und neulich ist Microsoft ja sogar der Linux Foundation beigetreten. Fast so eine Art Umarmung.

Diesen Anblick werden nicht alle Windows-User zu würdigen wissen.

Windows hat inzwischen auch ein Linux-Subsystem und kann somit Linux-Dateien ausführen. Diese Funktion muss in der Systemsteuerung eingeschaltet werden. Dazu klickt man mit der rechten Maustaste auf den Startknopf, wählt Systemsteuerung aus dem Kontextmenü, klickt dann auf Programme und nun unter Programme und Features auf Windows-Features aktivieren oder deaktivieren.

Das Subsystem für Linux (WSL)

Und tatsächlich: In der Liste findet sich der Eintrag Windows-Subsystem für Linux (Beta). Wozu dieses Windows Subsystem for Linux (WSL) gut sein soll, beschreibt Microsoft hier: Es geht vor allem darum, Windows-Kommandozeilen-Programme auszuführen, beispielsweise die Bash-Shell. Linux-gewohnte Anwender sollen ihre gewohnten Kommandos benutzen können. Linux-Programme mit grafischer Oberfläche sind nicht lauffähig.

Zumindest nicht standardmässig. «PC World» stellt eine Methode vor, wie es trotzdem geht.

Wozu das ganze?

Nach der Installation von WSL ist ein Neustart fällig. Um das Subsystem zu nutzen, muss man den Windows-Entwicklermodus aktivieren, was man in den Einstellungen bei Update und Sicherheit > Für Entwickler tut. Sobald das geschehen ist, kann man in der Eingabeaufforderung den Befehl bash eingeben, worauf Windows die Installation aus dem Store vornimmt.

Sollte man einfach nur schon aus Neugierde anklicken.

Bleibt die Frage: wozu das ganze? Ich bin nun kein Linux-Enthusiast, finde es aber grundsätzlich einfach mal toll, dass das geht – ich habe seinerzeit, als Apple noch den X11-Fenstermanager zur Verfügung gestellt hat, auch am Mac gerne mit Linux-Anwendungen herumgespielt. Ab und an über den Tellerrand hinauszublicken, ist und bleibt nicht verkehrt.

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