Die wissen, was du im Internet getan hast

Auf Surfkoll.se gibt es eine umfangreiche Analyse des Browserverlaufs und die interessante (vielleicht auch erschütternde) Einsicht, wie intensiv Leute wie ich das Netz doch nutzen.

Die Website Surfkoll.se analysiert die Browser-Historie und führt eine Analyse durch. Man erfährt, wie viele Websites man besucht hat, welches die beliebtesten Sites waren und an welchen Tagen man besonders internetaktiv war. Stellt sich die Frage: Warum würde man das wissen wollen?

Mögliche Antworten auf diese Frage wären: aus Neugierde. Weil es geht. Oder: Zwecks Selbsterkenntnis. Bei mir treffen alle drei Gründe ein wenig zu. Ich habe die Website ausserdem auch schon für ein Patentrezepte-Video benutzt, um die Behauptung zu untermauern, dass man, wenn man über die Woche sehr viele unterschiedliche Quellen nutzt, auch wissen sollte, wie man diese Quellen auf ihre Glaubwürdigkeit hin untersucht.

Jetzt fragt ihr euch natürlich: Gab es grandiose Einsichten bei dieser Autoinspektion? (Juhu, ein Wortspiel¹!) So richtig verblüfft bin ich nicht – denn da ich nicht zum nachwandlerischen Schlafsurfen neige, weiss ich im Schnitt ja ungefähr, was ich im Netz so tue.

Unglaublich, wie viele Informationen Woche für Woche durch den Browser fliessen

Beachtlich ist die Sache aber trotzdem, allein in quantitativer Sicht: Es ist frappierend, welche Mengen an Informationen ich Woche für Woche via Browser konsumiere. Es gibt einen Eindruck von der Abhängigkeit vom Netz, in die wir uns in den letzten Jahren begeben haben. Denn diese Informationen bezieht man nicht eben schnell aus einer Bibliothek – abgesehen davon, dass es keine Bibliothek gibt, in der sie verfügbar wären.

Da ich meine Beiträge gerne mit einer Moral beende, und sogar zwei Dinge anzumerken habe, hier also sogar eine Doppelmoral (haha, schon wieder ein Wortspiel): Einerseits solltenw ir uns ab und zu mit dieser Abhängigkeit beschäftigen. Und andererseits ist es zu begrüssen, dass das Internet jetzt ein Menschenrecht ist. Menschen dürfen nicht vom Internet abgekoppelt werden, weil das ein unzumutbarer Einschnitt ist und viele Leute (solche wie mich) in ihrem Leben komplett lähmen würde.

Die kleinen, dreckigen Surfgeheimnisse lüften…

Und noch ein Tipp zum Schluss: Eine Analyse der Browser-Historie ist auch mit Browser History Viewer. Dieses Werkzeug ist, wie der Name andeutet, dazu da, das Surfverhalten en detail nachzuverfolgen. Das dient dann nicht unbedingt einer Autoinspektion, sondern ernsthaften Ermittlungen. Nur für den Fall, dass ihr mal ganz genau wissen wollt, was euer Partner oder Bürogenosse eigentlich so am Computer treibt².

Fussnoten

1) Captain obvious sagt: Mit «Autoinspektion» meint Matthias nicht die Fahrtüchtigkeitsprüfung eines motorisierten Fortbewegungsmittels, sondern die Selbstbeschau von Internet-Nutzungsdaten.

2) Only kidding!

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