Aufnehmen, was bei Android passiert

Tricks für Screencast-Aufzeichnungen: Quicktime und Reflector für den Mac, die Rec-App für Smartphones mit Googles Betriebssystem.

Aus Gründen habe ich mich neulich mit der Aufgabe konfrontiert gesehen, Screencasts mit Android-Geräten aufnehmen zu müssen. Das ist auf den ersten Blick nicht so einfach wie beim iPhone.

Mit Yosemite (OS X 10.10) und neuer kann man das über die QuickTime-App tun: Wenn das iOS-Gerät via USB-Kabel verbunden ist, klickt man auf Ablage > Neue Aufnahme (Achtung: Bitte nicht Neue Bildschirmaufnahme wählen, wie es logisch wäre – dann erscheint das iOS-Gerät nicht).

Der Quicktime-Trick fürs iPhone

In den Optionen steht es als «Kamera» zur Auswahl und man kann auswählen, ob man den Ton ab Mac-Mikrofon aufnehmen möchte (was zur Synchronisation mit einer separaten Audio-Aufnahme sinnvoll sein kann) oder ob man den Ton des iOS-Geräts mitschneiden will.

Links die Profile für die Sceencasts, rechts die Pro-Einstellungen von Rec.

Aus Bequemlichkeit verwende ich die App Reflector (14.99 US-Dollar). Sie zeichnet das Geschehen am iPhone-Bildschirm drahtlos via WLAN auf. Das geht einfach: Wenn Reflector auf dem Mac ausgeführt wird, erscheint der Mac im Airplay-Menü als Ziel. Man wählt ihn dort aus, aktiviert die Bildschirmsynchronisierung und zeichnet das Signal am Mac auf.

Da Android ausserhalb des Apple-Ökosystems angesiedelt ist, muss man mit diesem System mehr Aufwand betreiben. Ich habe mir die Anleitung bei Digital Inspiration angesehen, die das Android SDK heranzieht. Das war mir allerdings zu umständlich – das SDK selbst ist riesig und benötigt dann auch noch den ganzen Java-Krempel, den ich eigentlich nicht auf meinem System haben will. Ich habe mich daher nach einer App umgesehen, die direkt auf dem Gerät aufzeichnet.

Den Countdown anpassen

Da bieten sich verschiedene Produkte an. Ich habe mich für die App Rec entschieden, die einen guten Eindruck macht. Den In-App-Kauf von 3.06 Franken für die Zusatzoptionen habe ich mir selbstverständlich gegönnt.

Die Zusatzoptionen umfassen die Möglichkeit, den Countdown von den standardmässigen 10 Sekunden auf eine anderen Wert (0, 5, 15, 30, 60 Sekunden) zu setzen. Die Option Show Touches schaltet die Systemeinstellung ein, mit der die Touch-Punkte im Video angezeigt werden – das ist sinnvoll, da klarer wird, welche Elemente der Benutzeroberfläche angetippt werden.

Diese Option bringt in meinem Fall allerdings die System UI zum Absturz. Man kann sie jedoch auch manuell einschalten. Dazu tippt man in den Einstellungen bei Über das Telefon sieben Mal (!) auf den Eintrag Build-Nummer. Diese Aktion aktiviert die Entwicklereinstellungen. In den Einstellungen gibt es dann den Bereich Entwickleroptionen, wo man die Option Berührungen anzeigen einschaltet.

Schütteln, wenn man fertig ist

Die Einstellungen von Rec erlauben es ferner, die Benachrichtigungen der App zu steuern, die Aufnahme durch Schütteln des Geräts zu beenden, die Aufnahme zu beenden, wenn der Bildschirm ausgeht und via Auto-rotate den Bildschirm zu drehen. Man kann ausserdem Aufnahmeprofile einrichten, in denen man die Auflösung, die Bitrate, die maximale Clip-Länge angibt und festlegt, ob das Systemaudio mitgeschnitten werden soll oder nicht.

Die Filme werden auf der SD-Karte abgelegt. Damit man sie dort ansehen und nach Gebrauch wieder löschen kann, ist ein Dateimanager nützlich. Da ist meine Wahl auf einen alten Bekannten gefallen, Total Commander. Nun fehlt nur noch eine dritte Komponente: Nämlich ein Programm, mit dem man die Dateien zur Weiterverarbeitung auf den Mac schiebt. Da habe ich nicht lange gefackelt, sondern Dateiübertragung für Android (Englisch File Transfer for Mac) gezogen. Das Programm gibt es gratis auf android.com.

Mit Reflector per WLAN direkt am Mac aufzeichnen.

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