Snowboarden im Tibet

«Alto’s Adventure» ist eines der schönsten Spiele überhaupt – und mit dem verblüffenden Ansatz, ein Jump ’n’ Run-Game in eine zenmässige Entspannungsübung zu verwandeln.

Über Alto’s Adventure hat bereits Krethi und Plethi berichtet. Ich könnte mir eine Besprechung an dieser Stelle also locker schenken. Nur: Ich bin weiterhin wild entschlossen, die unangefochtene Koryphäe in Sachen Endless-Runnern zu werden (respektive zu bleiben). Darum ist dieses Game (2 Franken im Apple App Store) hier Pflichtprogramm.

Ab durchs Dorf.

«Alto’s Adventure» verwendet die klassische Seitenperspektive und nicht die Third-Person-Perspektive, die man aus «Temple Run» oder «Minion Rush» kennt. Die Spielfigur ist ein Snowboarder, der Lamas zu jagen und Powerups einzusammeln hat. Die Szenerie ist eine Berglandschaft mit einer nach rechts abfallenden Naturpiste. Sie führt über verschneite Abhänge, durch Wälder und Dörfer. Sie ist wie bei Endless Runnern üblich unendlich, sodass man nie am Ziel ankommt.

Nirgendwo dagegendonnern

Die Aufgabe ist, möglichst weit voranzukommen, bis man gegen ein Hindernis donnert. Im Fall von «Alto’s» sind das im Weg liegende Felsbrocken, Abgründe oder Snowboarder, die einen von hinten erwischen. Ebenfalls typisch fürs Genre ist, dass man Powerups und Münzen einsammelt. Und Lamas, in dem Fall. Für die Münzen verbessert man seine Ausrüstung und die Snowboard-Fähigkeiten. Die Lamas geben Punkte.

Die Niederschläge beeinträchtigen die Schussfahrt nicht.

Das Überzeugende an diesem Spiel ist die tolle Optik. Die Winterlandschaft hat etwas Märchenhaftes, und wie sich im Lauf des Spiels die Tageszeiten und das Wetter ändern, ist gelungen. Spielerisch ist das nicht ohne Tücke, denn Hindernisse sind nicht bei allen Bedingungen gleich gut zu sehen.

Maximal einfache Steuerung

Bei der Fahrt im Mondenschein muss man genau hinsehen, um rechtzeitig über die Steine zu hüpfen. Apropos hüpfen: Die Steuerung ist einfach. Man tippt auf den Bildschirm, um einen Sprung auszuführen. Hält man den Finger auf dem Display, macht die Figur einen Backflip. Dieser gibt Extrapunkte, kann aber auch zum Ende des Laufs führen – nämlich dann, wenn man den Boden erreicht, noch bevor die Drehung vollendet ist.

Fahren bei Nacht: Romantisch und gefährlich.

Das Spielen ist im Vergleich zu anderen Endless-Runnern recht entspannt. Man muss weniger hektisch Spuren wechseln, hüpfen oder unter Hindernissen hindurchrollen. Man kann immer mal wieder einfach die Abfahrt geniessen. So gehört sich das schliesslich auch für ein Spiel, das in einer majestätisch verschneiten Winterwelt angesiedelt ist.

Relativ wenig Abwechslung

Die Abwechslung ist dadurch allerdings auch geringer als bei anderen Titeln des Genres. Man kann zwar mitunter entscheiden, ob man am Boden weiterfährt oder über Dächer oder die langen Leinen mit den tibetanischen Gebetsfahnen rutscht, aber im Vergleich zu «Minion Rush» gibt es deutlich weniger Action.

Gesammelte Münzen verwerten (ohne In-App-Kauf).

Hoch anzurechnen ist dem Spiel auch der Verzicht auf Free to Play: Man kauft das Spiel für 2 Franken und spielt es – ohne zu In-App-Käufen gedrängt zu werden.

Wie die Punkte gezählt werden.

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