Dumme Fragen können ganz schön schlau sein

Das What-if-Blog beantwortet Fragen, die man für absurd halten könnte, die aber genau deswegen erkenntnisreich und anregend sind.

Heute tue ich etwas, das man eigentlich nicht tut: Ich empfehle euch statt der Lektüre dieses Blogs, den Besuch eines anderen Blogs. Und zwar das What if-Blog von Randall Munroe. Der Mann ist Physiker, hat für die Nasa gearbeitet und ist heute unter anderem auch Zeichner eines Webcomics.

Was wäre, wenn Kühe grün wären? (Foto: Pete Birkinshaw BinaryApe/Flickr.com)

Im What-If-Blog treffen kindliche Neugierde und Wissenschaft aufeinander. Es geht um Fragen, wie sie Kinder und neugierige Erwachsene stellen könnten. Beispielsweise Frage Nr. 38: Könnte man die 1977 gestartete Voyager 1-Sonde mit heutigen Mitteln zur Erde zurückbringen? Oder Frage Nr. 43: Könnte ein Hochgeschwindigkeitszug einen Looping machen, so wie eine Achterbahn?

Oder, passend zu meiner neuen Teerubrik: Wenn wir den ganzen Tee, den es auf der ganzen Welt gibt, in die Grossen Seen werfen würden – wie stark wäre dieser Aufguss dann? Munroe berechnet das, weist dann aber auch auf ein grundsätzliches Problem hin: Tee wird als Aufguss mit heissem Wasser zubereitet. Das Wasser in den Grossen Seen ist jedoch kalt…

Photosyntetische Kühe

Es finden sich auch absurde (Nr 5: Wie lange würde die Menschheit in einer Roboter-Apokalypse überleben?) bis unappetitliche Fragen (Nr. 11: Wenn man sich mit offenem Mund im Stadtpark auf den Rücken legt, wie lange dauert es, bis man sich am Kotbröckchen eines Vogels verschluckt?). Es gibt auch Fragen dazwischen. Also solche, die ein bisschen seltsam und dennoch interessant sind. Beispielsweise Frage Nr. 17: Wenn Kühe grün wären: Wie viel weniger Futter würden sie dank der Fähigkeit zur Photosynthese verbrauchen?

Für die Internetausdrucker unter uns wäre auch Frage Nr. 59 interessant: Wenn man die englischsprachige Wikipedia ausgedruckt hat, wie viele Drucker würde man brauchen, um die Hardcopy aktuell zu halten?

Schräg ist gut

Munroe versucht, die Fragen nach bestem Wissen und Gewissen und mit wissenschaftlichen Methoden zu beantworten, indem er rechnet, Formeln aufstellt und die Statistik bemüht. Ihr seht – ein bisschen schräg ist dieses Blog schon. Darum macht es umso mehr Spass. Dass es nebenbei auch Freude an der wissenschaftlichen Methode bereitet, ist da fast schon nebensächlich.

Das Blog von Munroe ist in Englisch. Im September 2014 erscheinen Beiträge daraus in Buchform. Und das wird auch in Deutsch erhältlich sein.

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