VLC in mobil

Den Multimediaplayer VLC gibt es auch fürs iPhone und iPad: Die mobile App ist nicht ganz so ausgereift wie die Variante für den Desktop, aber trotzdem eine Empfehlung wert.

Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Welt an einem Übermass an Videoformaten leidet – ich habe mich im Beitrag Codecs, bis die Ohren bluten schon über dieses Problem ausgelassen. Nun helfen uns VLC und Handbrake, es zu bewältigen: VLC spielt fast jedes Format und Handbrake kann auch exotische Daten in brauchbares Video transcodieren. Ach und Beamer wäre auch noch zu erwähnen. Dieses Mac-Programm streamt auch seltsame Formate per Airplay.

Wiedergabesteuerung per Interface und Wischgesten.

Jedenfalls ist VLC ein unverzichtbares Programm, das an dieser Stelle in der mobilen Variante besprochen gehört, zumal mein Lieblings-Video-Player für iOS in der Schweiz anscheinend nicht mehr erhältlich ist.

VLC für iOS ist kostenlos im Store erhältlich und zeichnet sich dadurch aus, dass er alle die Codecs unterstützt, die auch die Desktop-Variante beherrscht – inklusive Raumklang, Untertitel und Airplay.

Nutzlose Beschränkungen von Apple

Ab Version 2.0 ist Airplay laut Dokumentation nicht mehr nur Audio, sondern auch mit Video möglich. Wenn man die Details nachliest, erfährt man, dass Apple nach wie vor kein Video-Airplay zulässt und man dieses nur über den Umweg des Mirrorings auf den Apple-TV bringt. Das ist qualitativ allerdings unbefriedigend, sodass ich dieses Feature nicht zählen würde.

Vielfältige Möglichkeiten, Inhalte aufs Gerät zu bringen.

Was mir an VLC allerdings sehr gefällt, sind die vielfältigen Möglichkeiten, Inhalte aufs Gerät zu bringen. Man kann wie bei anderen Playern via iTunes synchronisieren, ist aber nicht an diese Methode gebunden. Der einfachste Weg führt übers Drahtlosnetzwerk: Man tippt aufs Icon mit dem Leitkegel und tippt Upload über WLAN an.

Multimediadateien einfach übertragen

VLC zeigt darunter seine IP-Adresse an. Wenn man die im Browser seines Desktop-Rechners eingibt, erhält man eine Upload-Seite. Dort legt man die Videodateien ab, die man am Tablet sehen will. VLC kann Mediadateien via Link aus dem Netz herunterladen und von Dropbox oder Google Drive importieren.

Am einfachsten geht der Datentransfer per WLAN-Upload.

Bei der Wiedergabe kann man über die Taste mit der stilisierten Landschaft Helligkeit, Kontrast, den Farbton, die Sättigung und Gamma steuern. Nebst den Tasten für Play/Pause, Vor und Zurück gibt es auch einen Wiederholmodus in die Möglichkeit, die Playback-Geschwindigkeit von 0,25 bis vierfach zu regeln, wobei die Audio-Tonhöhe gleich bleibt.

Die praktischen Wischgesten

Über die Taste mit dem Doppelpfeil rechts oben passt man das Seitenverhältnis des Videobildes an. Auch Wischgesten werden unterstützt: Mit einem Wischen nach links springt man um 10 Sekunden zurück. Ein Wischen nach rechts springt 30 Sekunden vor. Durch Wischen nach oben bzw. unten macht man den Ton lauter bzw. leiser. Wenn man am linken Rand nach oben oder unten wischt, macht man das Bild heller oder dunkler.

Fazit: VLC ist auch auf dem iOS-Gerät sehr nützlich. Wünschen würde ich mir noch etwas ausgeklügeltere Möglichkeiten bei den Einstellungen, z.B. die Möglichkeit, die Wischgesten anzupassen.

Ein paar wichtige Einstellungen fehlen

Auch die Möglichkeit, den Versatz von Ton und Videospur zu korrigieren, fände ich praktisch. Das ist bei VLC wie im Beitrag Zehn Völlig Lupenrein Cuule Tricks für VLC beschrieben möglich. (Eigentlich geht es sogar noch einfacher: Drückt man j, versetzt man den Ton um 50 Millisekunden nach hinten. Mit k erfolgt die Verschiebung in die andere Richtung.) Trotzdem: Eine uneingeschränkte Empfehlung!

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