Virtuell, reell, und alles dazwischen

Das Programm Disk2vhd verwandelt eine Partition auf der Fest­platte in eine VHD-Datei. Dieses virtuelle Ab­bild des Daten­trägers lässt sich auf andere Compu­ter trans­fe­rieren und dort mounten oder auch in einer virtu­ellen Ma­schine ver­wen­den.

In meiner Anleitung zu VirtualBox erwähne ich kurz das Programm Disk2vhd von Windows-Tausendsassa Mark Russinovich, kostenlos erhältlich auf den Sysinternals-Seiten von Microsoft. Das ist indes nützlich genug, um separat besprochen zu werden. Mit diesem Programm lässt sich eine vorhandene Partition – auch die aktive Systempartition oder mehrere Partitionen – in eine VHD-Datei überführen.

Das hat mehrere Vorteile:

  • VHD-Dateien lassen sich im Explorer mounten, sodass sie wie ein normales Laufwerk zur Verfügung stehen. In der Datenträgerverwaltung (diskmgmt.msc) dient dazu der Befehl Aktion > Virtuelle Festplatte anfügen. Das lässt sich mit einem Tool wie dem kostenlosen VHD Attach auch übers Kontextmenü erledigen.
  • Disk2vhd stellt auch die Option Use Vhdx bereit. Das ist eine mit Windows 8 eingeführte Erweiterung, die bis zu 16 Tebibyte unterstützt und sich sehr leicht mounten lässt: Einfach mit der rechten Maustaste anklicken und Bereitstellen aus dem Kontextmenü auswählen!
  • VHD-Dateien können auch in einer virtuellen Maschine benutzt werden – wie im Beitrag Virtuell ist essenziell beschrieben.

Kann man VHD-Dateien auch wieder in normale Partitionen verwandeln?

Bleibt eine Frage: Lassen sich die VHD-Dateien auch wieder zurück auf eine normale Partition spielen? Dann könnte man diese Abbilder nämlich auch gleich als Systemabbildsicherung verwenden.

Und tatsächlich, es geht. Microsoft beschreibt das Vorgehen im Beitrag Add a Native-Boot Virtual Hard Disk to the Boot Menu. Ausprobiert habe ich es nicht, weil ich nicht allein aus akademischem Interesse mein Systemlaufwerk wegpusten wollte. Trotzdem: Ein echter Geheimtipp, dieses VHD-Format!

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