Ein scheuer Versuch, die Updateverweigerer zu überzeugen

Viele Leute halten Windows XP die Treue, obwohl Windows 8.1 unbestreitbare Vorteile hat. Ich beschreibe fünf Verbesserungen, für die sich das Update wirklich lohnt.

Die eingefleischten XP-Nutzer werden zunehmend nervös – denn das Ende ist nah. Nach dem 8. April 2014 gibt es keine Updates mehr, auch keine Sicherheits-Patches. Wer Windows XP weiterhin braucht, geht laut Microsoft-Sicherheitsexperte Tim Rains unvertretbare Risiken ein. Trotzdem bekomme ein bis zwei Mails pro Woche an die Kummerbox-Adresse, bei denen mir Leute eine ganz bestimmte Stellungnahme abringen wollen. Nämlich die, das dieses Support-Ende kein Grund sei, um wirklich auf Windows XP zu verzichten.

Multimedia auch im Sperrbildschirm!

Ob das nun Niebelungentreue ist oder ob die Leute bloss keinen Bock auf Windows 8 haben, ist im Einzelfall schwer zu sagen. Natürlich ist der Sprung über drei Versionsnummern sehr gross. Und noch grösser fühlt er sich für Leute an, die sich so wenig um jegliche Neuerungen scheren, dass sie sich heute noch mit Windows XP und seinem antiquierten Plastik-Look abfinden mögen.

Steter Tropfen höhlt den Stein

Mir ist klar, dass ich diesem Nutzerkreis ihre Aversion gegen den Umstieg nicht nehmen kann – auch wenn ich auf die Geschwindigkeitsvorteile in Kombination mit einer SSD, auf den praktischen Bildcode zur Anmeldung und auf die nützliche File History verweise und betone, das mit den Kacheln sei im Grunde halb so wild.

Aber steter Tropfen höhlt den Stein – und erschüttert vielleicht sogar den Glauben, dass XP das beste Windows aller Zeiten war. Und darum tröpfle ich an dieser Stelle ein paar Tipps zu Windows 8.1 in mein Blog…

Die synchronisierte Konfiguration

Eine nützliche Neuerung ist die Möglichkeit, die Konfiguration zwischen mehreren Rechnern zu synchronisieren. Diesbezüglich hat Windows 8.1 noch einmal zugelegt. Die Synchronisationsoptionen finden sich in den PC-Einstellungen. Zu diesen gelangt man über die Charms-Leiste, die über die Windows-Taste und c hervorzuholen ist. Dann klickt man auf Einstellungen > PC-Einstellungen ändern, öffnet dort SkyDrive > Synch­ronis­ations­einstel­lungen und wählt dort bei Persona­lisierungs­einstel­lungen und App-Einstellungen die gewünschten Optionen aus.

Einstellungen abgleichen oder für den Fall der Fälle beiseite legen…

Selbst wenn man nur einen Computer nutzt, hat Skydrive seine Berechtigung: Dann ermöglicht es die Option Einstellungen sichern, ein Backup der Konfiguration anzulegen, auf das man bei der Wiederherstellung oder beim Umstieg auf einen neuen Computer zugreifen kann.

Eine Diaschau im Sperrbildschirm

Windows 8.1 zeigt nun anstelle eines statischen Bildes auf Wunsch auch eine Diaschau an. In den PC-Einstellungen unter PC und Geräte > Sperrbildschirm schaltet man dazu die Option Diashow auf dem Sperrbilschirm wiedergeben ein. Die Bilder lassen sich dann von der Bilder-App beziehen oder aus einem Ordner wählen. Auch von Skydrive können Bilder eingeschlossen werden, sodass beim automatischen Upload neuer Fotos diese auch gleich in die Diaschau einfliessen.

Eine App neustarten

In Windows 8 lassen sichVollbild-Apps beenden, indem man den Finger vom oberen Rand senkrecht zum unteren Rand bewegt. Die App wird verkleinert und verschwindet, was den Vorgang des Beendens schön versinnbildlicht. Bei Windows 8.1 kann man eine App auf diesem Weg auch neustarten: Man zieht den Finger vom oberen Rand senkrecht nach unten. Statt ihn nun anzuheben, sodass die App verschwindet, belässt man ihn oberhalb des unteren Randes. Das Bild der App dreht sich dann um die eigene Achse, was den Neustart andeutet. Nun zieht man den Finger wieder hoch und erhält eine «frische» Instanz seiner App.

Die Suche anpassen

Bei Windows 8 zeigte die Suche Treffer aus verschiedenen Bereichen (zum Beispiel Apps aus dem Startbildschirm, Optionen aus den PC-Einstellungen oder Daten aus den Vollbild-Apps. Um Treffer aus einem bestimmten Bereich zu sehen, wählte man ihn entsprechend aus.

Das hat die Nutzer aber offenbar häufig verwirrt. Die Suche zeigt nun Treffer aus allen Bereichen an. Über das Menü, in dem standardmässig überall steht, lassen sich die Resultate eingrenzen. In den PC-Einstellungen bei Suche und Apps verfeinert man dieses Verhalten noch. Man kann die Suchvorschläge von Bing generell abschalten, die Personalisierung dieser Resultate aktivieren oder deaktivieren und auch die SafeSearch-Option, die nicht-jugendfreie Treffer ausfilter, abschalten.

Die Systemabbildsicherung

Seit Windows 7 besteht die Möglichkeit, ein Image der Systemlaufwerke anzulegen. Früher waren dafür Extra-Programme wie Acronis True Image, Paragon Backup & Recovery oder Norton Ghost nötig gewesen. Diese Funktion heisst Systemabbildsicherung, und sie ist äusserst nützlich zur Systemwiederherstellung und sie unterstützt einen beim Austausch der Festplatte (zum Beispiel beim Einbau einer SSD).

Die Systemabbildsicherung scheint bei Windows 8.1 verschwunden zu sein. Zum Glück täuscht der Eindruck nur: Es gibt diese praktische Funktion weiterhin, sie ist bloss hervorragend versteckt.

Und so findet man sie: Suchen Sie über die Charms-Leiste nach Dateiversionsverlauf. Es erscheint der entsprechende Dialog, der in der Systemsteuerung unter System und Sicherheit zu finden ist. Links unten bei Siehe auch findet sich nun die Systemabbildsicherung, die wie gehabt alle für die Windows-Installation relevanten Laufwerke auf einer externen Festplatte, auf DVDs oder im Netzwerk sichert.

2 Kommentare zu «Ein scheuer Versuch, die Updateverweigerer zu überzeugen»

  1. Joa, sollen sie ruhig nervös werden, das tut denen gut. Wenn diese nibelungentreuen XP-Apologeten die letzten 12 Jahre auch mal etwas selbst ausprobiert hätten, wären sie jetzt nicht genötigt, von einem Experten die Absolution zum Weiterwursteln aus der Nase zu ziehen.

    Ich hab nix gegen Technik-Konservative, bin manchmal selbst einer. Aber wenn Leute anfangen, mit missionarischem Eifer ein System zu verteidigen, das Schuld war an der ganzen Spam-Mail- und Malware-Epidemie, dann finde ich eben nicht, dass das nur denen ihr Problem ist. Das ist dann auch das Problem aller anderen. Solche Leute entblöden sich wahrscheinlich nicht einmal, sich mit einem ungepatchten IE6 auf irgendwelchen Pornoseiten eine digitale Syphilis einzufangen.

  2. Ja wenn man halt mal auf ein System “eingefahren” ist bleibt mal eben gerne dabei David. Ihr Jungen mit dem vielen Sackgeld kauft euch ja liebend gerne all die neuen Versionen und das neueste Handy sowieso. Mir als alten Sack – ohne Handy – freuts, noch lange XP – auch ohne updates – benützen zu können, zumal man mir im IT-Laden sowieso 7 und nicht 8 empfohlen hat.

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