Dropbox à la Microsoft

Mit Onedrive (vormals Skydrive) lässt sich der Inhalt eines Ordners so leicht über mehrere Computer hinweg synchronisieren wie mit Dropbox. Auch der Zugriff auf Dateien ausserhalb des synchronisierten Ordners ist möglich.

Onedrive¹ hat lange Zeit ein Schattendasein geführt. Doch spätestens mit Office 2013 wurde klar, dass die virtuelle Festplatte kein Dienst ist, der bei Microsoft unter ferner läuft. Onedrive wurde in nahtlos in die Anwendungen integriert, sodass man aus Word, Excel und Co. genauso einfach online wie auf der lokalen Festplatte speichert.

Der Onedrive-Ordner wird über alle Geräte hinweg synchronisiert.

Auch für die neuen Windows-Tablets ist Onedrive wichtig. Die Surface-Geräte enthalten nur relativ wenig eingebauten Speicher, der bei manchen Modellen zu mehr als der Hälfte vom Betriebssystem belegt ist. Der Surface Pro in der 64-GB-Variante bietet intern nur gerade 29 GB freie Speicherkapazität. Dieses vermeintliche Manko lässt sich umgehen, indem man als Benutzer seine Daten in die Cloud auslagert. Und nicht zuletzt bezeichnet sich Microsoft seit letztem Jahr nicht mehr als Softwarehersteller, sondern als Anbieter von «Devices and Services», wie es auf der Website heisst. Geräte und Dienste rücken ins Zentrum, die Software ist bloss noch Mittel zum Zweck.

Sync-Apps bringen lokale Daten in die Cloud

Onedrive (siehe auch hier) lässt sich inzwischen, dank neuer Synchronisationsprogramme, zum automatischen Abgleich von Daten und Dokumenten zwischen mehreren Computern nutzen. Das funktioniert genauso wie bei der populären Dropbox: Nach der Installation der Software wird der Inhalt eines Ordners automatisch zwischen allen Computern eines Nutzers synchronisiert. Der Ordner ist bei Windows standardmässig unter c:\Users\[Benutzername]\Onedrive zu finden. Er kann über die Onedrive-App aber auch an eine andere Stelle verschoben werden.

Auf Wunsch können einzelne Ordner von der Synchronisierung ausgeschlossen werden.

Die Onedrive-App ist im Infobereich zu finden; per Rechtsklick aufs Icon gelangt man zu den Einstellungen. Es ist möglich, an einem Computer einzelne Ordner von der Synchronisation auszuschliessen. Die online gespeicherten Daten sind auch über die Website (skydrive.live.com) verfügbar, wo Office-Dokumente auch direkt im Browser bearbeitet werden können. Wie Dropbox.com stellt Onedrive auch eine Versionierung zur Verfügung. Auf ältere Versionen greift man auf der Website über Verwalten > Versionsverlauf zu. Dateien können freigegeben und auch auf Websites eingebunden werden. Letzteres stellt eine praktische Möglichkeit dar, Datenbestände über ein Blog o.ä. verfügbar zu machen.

Den ganzen Datenbestand im Zugriff

Eine Funktion, die Onedrive den Konkurrenten voraus hat, heisst Onedrive zum Abrufen meiner Dateien auf diesem Computer verwenden. Ist sie aktiviert, hat man über skydrive.live.com nicht nur Zugriff auf die Dateien innerhalb des Onedrive-Ordners, sondern auf alle Dateien nicht nur auf der lokalen Festplatte, sondern auch auf externe Speichermedien, Netzwerkablagen und CD-/DVD-Laufwerk. Diese Ressourcen erscheinen in der Webapp in der Navigation links unter PCs. Für den Zugriff auf diese Ressourcen muss der fragliche Computer natürlich eingeschaltet und via Internet verfügbar sein.

Falls ein Computer eingeschaltet und online ist, hat man via Onedrive Zugriff auf alle lokalen Dateien – inklusive angehängte Laufwerke und CD-/DVD.

Onedrive hat sich, gerade in Kombination mit Office, zu einem nützlichen Online-Dienst gemausert. 7 GB Speicherplatz gibt es gratis; mehr Speicher gibt es gegen Geld (20 GB für 9 Franken pro Jahr; 50 GB für 23 Fr./Jahr und 100 GB für 46 Franken/Jahr).

Skydrive für Windows, Skydrive für Mac OS X. App für Android, für Windows Phone und für iOS.

Eine Ergänzung zu Windows 8.1

Bei Windows 8.1 funktioniert die Sache nun nicht mehr so wie beschrieben. Das liegt daran, dass Onedrive ins Betriebssystem integriert ist. Die Synchronisationsoptionen finden sich unter den Einstellungen der Metro-Oberfläche, d.h. bei PC-Einstellungen ändern in der Rubrik Onedrive > Dateien.

Um wie gehabt einzelne Ordner zu synchronisieren, verwendet man am besten den Trick über einen symbolischen Link, wie es im Beitrag How to Sync Any Folder With Onedrive on Windows 8.1 bei How-To Geek beschrieben wird. Ich habe den gleichen Trick vor einiger Zeit im Beitrag Drei Tipps für die Box der Boxen für die Dropbox beschrieben (Abschnitt «Symbolische Links als Dropbox-Wunderwaffe».

Fussnoten

1) Ursprünglich war in diesem Beitrag von Skydrive die Rede gewesen. Microsoft hat seine Online-Dateiablage im Januar 2014 umbenannt. Ich habe entsprechend die Bezeichnung im Blogpost angepasst, sie in den verlinkten Beiträgen aber stehen lassen.

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