Bilder und PDF-Dateien zurechtstutzen

Das ColorSync-Dienst­pro­gramm von Mac OS X lässt sich zur un­kom­pli­zier­ten Opti­mie­rung von Bildern und PDF-Dateien zweck­ent­frem­den.

Das ColorSync-Dienstprogramm steht im Dienst der Farbverwaltung. Es ist für die Profile zuständig, die bei OS X dafür sorgen, dass sich die Farbschwankungen bei den Bildern und Textlayouts während der Arbeit am Computer in möglichst engen Grenzen halten.

Eine komplexe Technologie, das Farbmanagement (Color Management oder CMS) kompensiert Abweichungen bei den Geräten verschiedener Hersteller und zwischen den Modellen und sorgt dafür, dass Scanner, Bildschirme, Digitalkameras und Drucker möglichst farbverlässlich arbeiten.

Das ColorSync-Dienstprogramm zeigt die Eigenschaften der verwendeten Farbprofile an.

ColorSync zeigt die im Betriebssystem hinterlegten ICC-Farbprofile an und führt auf, welche Profile von den installierten Geräten verwendet werden. Das Dienstprogramm repariert beschädigte Profile und erlaubt es, Profile zu vergleichen und Farbwerte von einem Farbsystem in ein anderes umzuwandeln (z.B. von RGB nach CMYK). Diese Funktionen sind jedoch nur für Profis aus der grafischen Industrie und der Druckvorstufe und bei der Fehlerbehebung wichtig. Die Quartz-Filter, die im ColorSync-Programm über die Rubrik Filter verwaltet werden, können aber auch im Alltag eine nützliche Rolle spielen.

Die Grafikdarstellung gezielt beeinflussen

Quartz nennt sich der Teil von Apples Betriebssystem, der für die Verarbeitung von 2-D- und 3-D-Grafik zuständig ist. Das Farbmanagement ist Teil dieses Systems. Deswegen sind diese Filter im ColorSync-Dienstprogramm zu finden. Filter beeinflussen die Darstellung von Grafiken und Bilder. Ein knappes Dutzend Filter ist standardmässig vorhanden. Der Filter Blue gibt dem Dokument eine blaue Tonung, Sepia Tone lässt ein Dokument künstlich altern, indem die Farben in graubraun gewandelt werden.

Die beiden Filter Lightness Decrease und Lightness Increase machen Dokumente dunkler bzw. heller. Wenn ein Foto oder ein PDF-Dokument zu hell oder zu dunkel gedruckt wird, lässt sich das über diese beiden Filter ohne viel Aufwand korrigieren. Besonders praktisch ist der Filter Reduce File Size. Er verringert die Dateigrösse von PDF-Dateien, indem die Auflösung der Bilder verringert und der Grad der JPG-Komprimierung erhöht wird. Diese Funktion ist im Alltag fast unbezahlbar. Sie macht PDF-Dateien kleiner, die sich wegen ihrer Grösse nicht vernünftig mailen lassen.

Ein Beispiel für einen eigenen Filter, bei dem die Farbsättigung in den Fotos erhöht und Bilder scharfgezeichnet werden.

Die Liste der vorhandenen Filter lässt sich durch eigene Filter ergänzen. Dazu klickt man auf das Plus-Symbol in der linken unteren Ecke. Der neue Filter ist entsprechend zu benennen. Über das Menü-Symbol am rechten Rand des Filternamens werden dann Bearbeitungsmethoden hinzugefügt. Unter Komponenten für Farbverwaltung hinzufügen kann man seinem Dokument ein bestimmtes Profil zuweisen, aber über die Option Zwischen-Transformation auch farblich verändern: Farbton, Färbung, Helligkeit, Sättigung und Bilevel stehen dann zur Auswahl.

Im Menüfeld Alle Daten kann man, wenn man möchte, die Transformation auf Graustufen- RGB- oder CMYK-Bilder einschränken und bei Alle Objekte gibt man an, wenn die Änderung nur den Text, die Bilder, Grafiken oder Schattierungen betreffen soll. Es ist so beispielsweise möglich, in einem vorhandenen PDF-Dokument nur die Farbbilder mit einer bestimmten Farbtonung zu versehen, den Text und alle anderen Elemente aber unangetastet zu lassen.

Qualität, Bildgrösse und Schärfe steuern

Das Menü zur Filterkonfiguration hält noch weitere Kategorien bereit:

Hier zeigt sich die Auswirkung eines Quartz-Filters: Die Seite aus dem Tagesanzeiger wird über den Filter «Blue Tone» mit einer blauen Farbtonung versehen.

Unter Komponenten für Bildeffekte hinzufügen finden sich Befehle zur Anpassung von Farb- und Graustufenbilder. Man steuert die Auflösung und die JPG-Komprimierung und über Bildbearbeitung ist es möglich, Bilder scharf- oder weichzuzeichnen.

Bei Komponenten für die PDF-Retuschierung hinzufügen steht PDF/X-3 zur Auswahl. Das ist ein Standard, der sicherstellt, dass PDF-Dateien problemlos gedruckt werden können.

Es ist möglich, beliebig viele Transformationen in einem Filter zusammenzufassen, sodass man auch aufwändige Änderungen über entsprechende Filter in einem Arbeitsgang vorgenommen werden können.

Unmögliches möglich machen

Fazit: Auch wenn man diese Funktion nicht alle Tage benötigt – falls es einmal notwendig sein sollte, eine PDF-Datei in der Grösse zu reduzieren, Farbbilder in Graustufen umzuwandeln oder Text dunkler druckbar zu machen, dann ist das ohne Kenntnis des ColorSync-Programms quasi unmöglich. Wenn man die Filter kennt, hat man die Aufgabe mit sehr wenig Aufwand sofort erledigt.

Die Filter stehen im Programm Vorschau im Dialog zum Speichern von PDF-Dateien zur Verfügung. Einmal eingerichtet, kann ein Quartz-Filter ohne weiteren Aufwand beim Speichern verwendet werden. Um die Filter auf eine PNG- oder JPG-Grafik anzuwenden, kann man sie einfach als PDF speichern, den Filter anwenden und dann ggf. noch einmal im gewünschten Grafikformat neu sichern.

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