Wohlfühlen beim Kritzeln

Notiz-Apps mit Zeichenfunktion gibt es viele. Eine der gelungensten ist Penultimate von Evernote.

Das iPad bietet sich an, als Notizbuch verwendet zu werden – eines, das man mit dem Finger oder einem Stift wie dem Smart Ball von Stabilo vollkritzeln kann. Die Auswahl entsprechenden Apps ist gross, doch mich konnte in diesem Bereich bislang keine App so richtig zufriedenstellen.

Das liegt nicht daran, dass die Qualität bei den Notiz-Apps schlechter wäre, als in anderen Bereichen. Nein, es ist vielmehr so, dass man sich bei dieser Kategorie mit einer App besonders wohl fühlen muss, damit man sie auch benutzt. Sie muss einen bei der gedanklichen und kreativen Arbeit möglichst optimal unterstützen. Wenn sie es nicht tut, kann man auch bei der iOS-Notiz-App bleiben – oder beim Block aus Papier.

Die fragwürdigen künstlerischen Qualitäten dieser Zeichnung sind nicht der App anzulasten.

Die App Penultimate stammt von Evernote, dem Hersteller des populären Informationssammeldienstes unter evernote.com. Penultimate verfolgt einen Ansatz, den man in Englisch «skeuomorph» bezeichnet. Gemeint ist ein digitales Produkt, das sein Vorbild aus der realen Welt naturgetreu imitiert. Ein (umstrittenes) Beispiel ist Apples Kalender, der aussieht wie eine in Leder gebundene Agenda.

Verschiedene Papiere zur Wahl

Bei Penultimate ist die Anlehnung ans Notizbuch sinnvoll, und so gut gelungen, dass man sich mit der App sofort wohlfühlt. Auf der Startseite richtet man sich seine Notizbücher ein. Ist ein Buch geöffnet, wühlt man über den Papiere-Schalter man kariertes, liniertes oder Blanko-Papier. Im Papierladen gibt es weitere Papiersorten. Nebst dem Planer-Papier, dem klassischen Schreibpapier mit Linien und abgetrenntem Rand (kostenlos) kann man auch für 3 Franken auch Notenblätter oder (für 1 Franken) die Design-Kollektion erwerben.

Der Stift stellt drei Stärken und zehn verschiedene Farben zur Auswahl (u.a. Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Grau, aber weder Rosa noch Braun). Er zeichnet, im besten «skeuomorphschen» Sinn, Striche, die tatsächlich aussehen, als ob sie mit einem Filzstift gezogen worden wären. Es gibt einen Radiergummi zum Löschen und ein Werkzeug zum Ausschneiden. Es ist möglich, die Seite komplett zu leeren. Über das Bild-Icon fügt man ein Foto ein, und geblättert wird, indem man den unteren Rand in der rechten oder linken Ecke antippt.

Austausch via Dropbox oder Evernote-App

Notizbücher lassen sich via iTunes mit dem Desktop austauschen, aber einfacher geht das über die Dropbox-App. Es ist möglich, ein Notizbuch oder eine einzelne Seite zu versenden. Der Versand kann per E-Mail, an die Evernote-App oder an Dropbox erfolgen, und die Seite kann auch als Bild im Fotostream gesichert werden. In den Einstellungen kann man, wenn man will, ein automatisches Backup im Evernote-Ordner einrichten. Falls ein iOS-kompatibler Printer vorhanden ist, können die Notizen auch gedruckt werden.

Fazit: Penultimate ist eine simple Notiz-App, die man gern benutzt. Etwas mehr Auswahl bei den Stiften oder Farben würde nicht schaden. Manche würden sicher auch die Möglichkeit schätzen, via Textfelder getippten Text in den Notizen zu platzieren.

Für einen Franken im App Store.

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