Was man des Nachts so von sich gibt

Wer spricht im Schlaf – und sind diese nächt­lichen Äusse­rungen womög­lich sogar inte­res­san­ter als das, was man im Wach­zu­stand zu hören be­kommt? Die SleepTalk-App klärt auf.

«Somniloquie» nennt sich das Sprechen im Schlaf. Bei fünfzig Prozent der Kinder tritt dieses Phänomen auf. Mit der Pubertät legt es sich bei den meisten Menschen. Doch nicht bei allen: Um die fünf Prozent der Erwachsenen behalten die Angewohnheit bei – und äussern des Nächtens unartikuliert, mit einzelnen Worten oder manchmal auch deutlich verständlich in ganzen Sätzen.

Die Ausbeute einer Nacht.

Und längst gibt es eine App, die dem nächtlichen Redefluss auf die Spur kommen will. Sobald im Schlafzimmer artikulatorische Geräusche zu hören sind, springt SleepTalk an, zeichnet auf und hält die Wortmeldungen fest. Die Aufnahmen erscheinen unter Verlauf. Pro Nacht gibt es einen Eintrag. Er enthält, je nach Beredsamkeit, mehrere Sequenzen, die alle mit einem Zeitstempel markiert sind und durch Antippen abgespielt werden.

Das iPhone lauscht auf nächtliche Redeschwinger

Damit die Aufnahme klappt, sollte das iPhone während der Nacht nahe am Bett liegen und mit dem Mikrofon an der Unterseite auf den Schläfer zeigen. Die App muss im Vordergrund laufen, da die Aufnahme sonst nicht möglich ist. Damit das iPhone durchhält und der Akku am Morgen nicht leer ist, sollte man SleepTalk nur mit Netzstrom verwenden. SleepTalk schaltet erst eine halbe Stunde nach dem Start auf Lauschangriff, damit keine halbwachen Worte mitgeschnitten werden.

Diese Verzögerung kann man in den Einstellungen anpassen. Dort wählt man auch die Empfindlichkeit, ab wann sich die automatische Aufnahme aktiviert und gibt an, ob kurze oder unwichtige Aufnahmen automatisch gelöscht werden sollen. Es ist auch möglich, SleepTalk als Wecker einzusetzen. Die Weckzeit und -Melodie wird ebenfalls in den Einstellungen gewählt – und es ist möglich, den Weckklang sanft einzublenden.

Schlafgebrabbel aus aller Welt

Bei meinem Test sind, so muss hier leider vermeldet werden, bisher keine sinnstiftenden Äusserungen registriert worden – ich habe bislang weder unterbewussten Geheimnisse preisgegeben oder nächtliche Geniestreiche geäussert.

Daher erfüllt für mich die Rubrik Favoriten bis dato keinen Zweck. In ihr könnte man nämlich besonders gelungene Zeugnisse ablegen. In der Rubrik Topliste gibt es aber Aufnahmen von Nutzern zu hören, die intensive Somniloquie betreiben und obendrein gewillt sind, ihre Aufnahmen mit der Welt zu teilen. Diese Aufnahmen sind, nach Land und Beliebtheit geordnet, auch unter sleeptalkrecorder.com zu geniessen…

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