Dateikopieren im Schnellzugstempo

Teracopy führt Dateioperationen schneller aus als Windows. Das kostenlose Programm kann Aktionen auch pausieren und überspringt problematische Dateien.

Beim Kopieren und Verschieben geht der Windows-Explorer eher gemächlich ans Werk. Das stört nicht, so lange nur wenige und kleine Dateien zu verschieben sind. Bei grösseren Datenmengen wünscht man sich mehr Tempo – und das erhält man von einem Gratisprogramm namens TeraCopy (codesector.com/teracopy).

Grosse Datenmengen kopiert Teracopy nicht nur schneller, sondern auch sicherer als Windows.


Es kann als separates Kopierprogramm benutzt werden oder als Ersatz für die Windows-Dateioperationen dienen. Wie sich das Programm verhält, legt man über die Schaltfläche Menü und den Eintrag Optionen fest: Ist die Option TeraCopy als Standard beim Kopieren eingeschaltet, kann man Dateien im Windows-Explorer wie gewohnt per Maus kopieren oder verschieben, wobei dieser die Aufgabe dann an Teracopy delegiert. Es gibt auch die Option Nur bei deaktivierter Rollen-Taste. Ist sie eingeschaltet, kopiert Windows Dateien via Explorer, wenn die Taste ScrollLock ausgeschaltet ist. Ist sie aktiv, tritt TeraCopy auf den Plan. TeraCopy lässt sich auch in die Dateiverwaltungsprogramme Total Commander und Directory Opus integrieren.

Gewappnet für grosse Kopieraufgaben

Teracopy arbeitet aber nicht nur schneller als Windows – das Programm ist auch vielseitiger als das Betriebssystem. So kann man schon beim Start eines Transfervorgangs angeben, was passieren soll, wenn gleichnamige Dateien am Zielort bereits vorhanden sind. Die ausgewählte Option wird in der rechten oberen Ecke des Programmfensters angezeigt. Klickt man auf die Anzeige, kann man zwischen Immer fragen, Alle überschreiben, Ältere Überschreiben, Alle Überspringen und Alle Umbenennen auswählen. Über die vier Symbole oberhalb des zweiten Fortschrittsbalkens gibt man an, was passieren soll, wenn der Vorgang beendet wurde. Zur Auswahl stehen die Aktionen Fenster schliessen, Testvorgang ausführen (zur Überprüfung der Integrität der kopierten Dateien), Laufwerk auswerfen und Rechner herunterfahren. Das Fenster offen zu lassen, ist sinnvoll, wenn man überprüfen möchte, ob ein Transfervorgang ohne Fehler abgeschlossen wurde. Das Herunterfahren erlaubt es, länger dauernde Aktionen unbeaufsichtigt ablaufen zu lassen und den Computer hinterher gleich abzuschalten.

Über die Schaltfläche Mehr blendet man eine Liste mit allen zu kopierenden Dateien ein: Man sieht, welche Daten bereits transferiert wurden und welche noch zum Kopieren/Verschieben anstehen. Mit der Pro-Version der Software (sie ist für 19.95 US-Dollar auf der Website des Herstellers erhältlich) kann die Liste auch modifiziert werden: Wichtige Dateien oder Ordner schiebt man an den Anfang der Liste. Dateien, die nicht kopiert werden sollen, werden aus der Liste entfernt. Dieser Ausschluss kann auch anhand des Dateinamens, des Speicherordners oder der Endung erfolgen. Die Pro-Version protokolliert Transfervorgänge ausserdem in einer Log-Datei.

Bei einem Fehler nicht gleich den Bettel hinwerfen

Fazit: TeraCopy ist ein vielseitiges Programm, das sich für Administratoren unbedingt lohnt. Allein, weil es die Möglichkeit bietet, Transfervorgänge zu pausieren und über die Kommandozeile steuerbar ist, macht es für anspruchsvolle Anwender unverzichtbar. Es ist obendrein schlauer beim Umgang mit Fehlern: Wenn eine Datei nicht kopiert werden kann, bricht es den Transfervorgang nicht einfach ab, sondern wiederholt den Vorgang einige Male und überspringt dann die Datei, wobei man als Benutzer den Vorgang nach Behebung der Problemursache dann jederzeit neu starten kann.

2 Kommentare zu «Dateikopieren im Schnellzugstempo»

  1. Ein nützliches Tool, evtl. (hoffentlich!) bei Windows 8 überflüssig.

    Robocopy (bei Windows dabei) ist als Nachfolger vom altehrwürdigen xcopy auch nicht zu verachten. Es kann den Kopiervorgang bei Fehlern ebenfalls fortsetzen.

  2. Robocopy wurde in diesem Blog auch schon vorgestellt. Das Befehlszeilenprogramm benötigt allerdings ziemlich viel Studium der Hilfeseiten oder ein GUI. Teracopy ist hingegen auch für Dummies wie mich leicht zu gebrauchen.

    Was Windows 8 angeht: Da wurde die Kopierroutine massiv verbessert. Aber Nerdfeatures wie Pausieren o.ä. wird es wohl nach wie vor nicht geben.

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