Ufos, aber richtig

«Childhood’s End» ist wie «Independence Day» – nur besser.

Bei «Independence Day» hängt der Himmel voller Raumschiffe. Bei «V» und beim Remake von 2009 kommen Ausserirdische, um zu bleiben.
Diese Geschichten fangen dramatisch an, um dann stark nachzulassen. Bei «Independece Day» gewinnt Will Smith gegen alle Aliens, weil er offenbar «War of the Worlds» gelesen hat und bei «V» macht sich quälende Langeweile breit (an der Ausserirdischen vermutlich irgendwann eingegangen sind). Jedenfalls wird man das Gefühl nicht los, dass sich aus dieser Ausgangslage mehr herausholen lassen müsste.

Noch vor Emmerich

Als ich neulich dem Hörbuch «Childhood’s End» begegnet bin, wurde ich hellhörig: Am Anfang tauchen Raumschiffe auf, die über den irdischen Grossstädten hängen und keine Anstalten machen, wieder davonzufliegen. Arthur C. Clarke behandelte diese Idee nicht nur vor Emmerich und Co, (er schrieb die Geschichte 1953), nein, er macht auch das Beste aus ihr. «Childhood’s End» oder zu Deutsch «Die letzte Generation» ist wunderbare Sciencefiction. Klug, menschlich und am Ende zutiefst bewegend. Da kann Will Smith einpacken.



Schon klar… wirklich gut verfilmen lässt sich «Childhood’s End» nicht. Dafür gibt es zu viele Dialoge und innere Monologe, viel zu viele trockene Beschreibungen und viel zu wenig Action. Es braucht für einen Spielfilm mehr Kawumm, so zumindest die gängige Lehrmeinung in Hollywood. Da finde ich es trotzdem interessant, dass laut Wiki eine Verfilmung geplant ist. Wie weit das Projekt fortgeschritten ist, habe ich nicht in Erfahrung bringen können.

Eine Geschichte fürs Ohr

Über die Geschichte sollte man vor dem Lesen oder Hören des Buchs am besten gar nichts wissen – dann ist der Genuss am grössten. Im Hinterkopf behalten darf man gern, dass die Geschichte aus dem Jahr 1953 stammt. Die Retrofuture-Aspekte sind interessant: Es gibt einen zuverlässigen Vaterschaftstest (der laut Wiki erst 1970 möglich war), aber trotz des technischen Fortschritts nimmt viele Meter Film auf seine Mission als blinder Passagier mit. Die Technikbeschreibungen im «Golden Age» sind für manche vielleicht etwas trocken; mir haben sie sehr gefallen. Drum: Eine heisse Empfehlung!

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