Vier findige Finder-Tipps

Feiern wir den Finder, so lange es ihn noch gibt! Mit vier Tipps zu der schnellen Ordnervorschau, zu den unsichtbaren Dateien, zur einfacheren Navigation im Finder, zum Ressourcen-Sparen und zum schnellen Speichern von Dokumenten.

Man munkelt, dass der Finder in Mac OS X 10.6 «Lion» seinen letzten Auftritt haben wird. Der Finder ist das Datenverwaltungsprogramm in Apples Betriebssystems für grosse Computer, das in künftigen Versionen überflüssig werden soll, weil dann auch die Desktops und Laptops Dateien in der Art und Weise verwalten, die wir vom iPad und iPhone her kennen: Als eine Art Dokumentenstrom, auf den man direkt aus der App zugreift.
Doch bis und mit «Lion» bleibt uns der Finder erhalten – und das ist Grund genug, hier die besten Tipps für Apples altehrwürdigen File-Manager zu präsentieren:

1. Versteckte Dateien anzeigen

Die versteckten Dateien sind im Finder unsichtbar – und das mit gutem Grund. Diese sollten nämlich nicht verändert werden. Es gibt aber Situationen, in denen man Zugriff auf die unsichtbaren Dateien nehmen muss, um ein Problem zu lösen. Das klassische Beispiel ist eine beschädigte .DS_Store-Datei, die zu einer fehlerhaften Dateiansicht führt, beispielsweise einer falschen Sortierung der Symbole auf dem Desktop.

In so einem Fall blendet man die übers Terminal ein. Das Terminal ist das nützliche Programm, das über den defaults write-Befehl einfache Änderungen an den Konfigurationsateien ermöglicht. Und das ist der Befehl, der die unsichtbaren Dateien zum Vorschein bringt.

defaults write com.apple.finder AppleShowAllFiles-bool YES

Der Befehl wird erst wirksam, nachdem der Finder neu gestartet wurde und seine Konfigurationsdatei neu liest. Das könnte man bewerkstelligen, indem man den Finder über den Sofort beenden-Befehl aus dem Apfelmenü neu startet. Wo das Terminal aber schon einmal offen ist, kann man es auch dazu benutzen, um den Neustart des Finders einzuleiten. Dazu gibt man einfach den folgenden Befehl ein und drückt die Enter-Taste:

killall Finder

Nach dem Neustart sind die unsichtbaren Dateien ersichtlich, sodass man die beschädigten .DS_Store-Datei entfernen kann – oder andere notwendige Eingriffe vornehmen. Ist die Reparaturmassnahme durchgeführt, blendet man die unsichtbaren Dateien am besten wieder ein. Das tun tut man natürlich wieder über das Terminal und obigen Befehl, wobei einfach das Yes durch ein No zu ersetzen ist:

defaults write com.apple.finder AppleShowAllFiles-bool NO

In Datei-Dialogen, das heisst in den Öffnen– und Speichern-Boxen, kann man die Sichtbarkeit der versteckten Dateien übrigens einfach mit der Tastenkombination Cmd + Umschaltttaste + . (Punkt) ändern.

Dieses hübsche Finder-Wallpaper gibt es auf interfacelift.com

2. Den ganzen Dateipfad im Titel anzeigen

Es gibt einen Terminal-Befehl, der dazu führt, dass der Finder im Titel den ganzen Pfad anzeigt. Anstelle von «Dokumente» steht dann «/Users/matthias/documents» im Titel, sodass man jederzeit den Überblick über Ordner und Unterordner hat. Der Befehl zur Aktivierung dieser Anzeige lautet wie folgt:

defaults write com.apple.finder _FXShowPosixPathInTitle -bool YES

Auch hier müssen muss der Finder nach Eingabe des Befehls neu gestartet werden. Wenn man diese Anzeige wieder beseitigen will, verwendet man diesen Befehl:

defaults write com.apple.finder _FXShowPosixPathInTitle -bool NO

3. Das Dashboard deaktivieren

Es soll Leute geben, die das Dashboard nie brauchen. Sollte dem so sein, kann man es auch deaktivieren. Das spart Arbeitsspeicher und entlastet den Prozessor. Verwende dafür folgenden Befehl am Terminal:

defaults write com.apple.dashboard mcx-disabled-bool YES

Um das Dashboard wieder zu aktivieren, gibt man den gleichen Befehl mit NO anstelle von YES ein.

4. Immer den «grossen» Speichern-unter-Dialog verwenden

Der Dialog zum Speichern eines Dokuments zeigt normalerweise nur das Böxlein, in dem man den Namen fürs zu speichernde Dokument einträgt, und in dem unter Ort ein Menü mit häufig verwendeten Ordnern verfügbar ist. Wenn man zu einem Ordner navigieren möchte, der nicht in der Liste erscheint, muss man erst über die Schaltfläche mit dem nach unten zeigenden Dreieck die Finder-Ansicht einblenden.
Folgender Befehl bringt Mac OS X dazu, die Speichern unter-Dialogbox immer mit eingeblendetem Dateinavigationsbereich anzuzeigen:

defaults write-g NSNavPanelExpandedStateForSaveMode-bool TRUE

Um die Einstellung zu deaktivieren, ist – ich glaube, das Prinzip wird an dieser Stelle so langsam klar – der gleiche Befehl zu verwenden, wobei am Ende anstelle von TRUE ein FALSE steht.

5. Immer den «grossen» Speichern-unter-Dialog verwenden

Der Dialog zum Speichern eines Dokuments zeigt normalerweise nur das Böxlein, in dem Sie den Namen fürs zu speichernde Dokument eintragen, und in dem unter Ort ein Menü mit häufig verwendeten Ordnern verfügbar ist. Wenn Sie zu einem Ordner navigieren möchten, der nicht in der Liste erscheint, müssen Sie erst über die Schaltfläche mit dem nach unten zeigenden Dreieck die Finder-Ansicht einblenden.

Folgender Befehl bringt Mac OS X dazu, die Speichern unter-Dialogbox immer mit eingeblendetem Dateinavigationsbereich anzuzeigen:

defaults write -g NSNavPanelExpandedStateForSaveMode -bool TRUE

Um die Einstellung zu deaktivieren, verwenden Sie den gleichen Befehl, setzen aber anstelle von TRUE ein FALSE am Ende.

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