Schüsse und Blüten

Journalisten sind schaden­freudige Menschen. Neulich hatte ich das Vergnügen, selbst Objekt des Spotts zu werden.

Hexenschussbedingt sitze ich nicht so viel am Computer – habe beim Lesen per iPod Touch aber einen amüsanten Blog gefunden. «Snapshots of a weird world» stammt von Umbi, wer auch immer das sein mag, und ist unter blogs.ethz.ch/umbi.

Da liest man unter anderem, dass die ETH keine Backups macht – so gingen die Blog-Einträge von anderthalb Monaten verloren. Very weird. Darüber könnte man nun spotten, aber vor solchen Tragödien niemand gefeit ist, verkneife ich mir das. Ansonsten gibt es im Blog Medien-Beobachtungen, in denen der Autor sprachliche und andere Entgleisungen der Journalisten anprangert.

Sich über Kollegen lustig zu machen, ist ein Kavaliersdelikt

Da ich ein Journalist bin, lese ich sowas gerne. In unserem Metier ist die Schadenfreude überdurchschnittlich. Davon zeugen die entsprechenden Rubriken im «Spiegel» und der «Sonntagszeitung», in denen Woche für Woche journalistische Sprachblüten hämisch zerpflückt werden.

Dabei kann einem wirklich mal eine unsinnige Formulierung entwischen, wenn man an seinem Text feilt, nach der besten Formulierung ringt und es möglichst, kurz, prägnant, präzis und knackig sagen will. Ich darf übrigens an dieser Stelle vermelden, dass ich es einmal in die Rubrik «Schlagzeiten» der «Sonntagszeitung» geschafft habe. Zu meinem Leidwesen stammt die Parodie auf die neue deutsche Rechtschreibung aber nicht von mir, sondern von den Kollegen vom TA-Korrektorat.

Unter uns gesagt: Eigentlich war das Korrektorat schuld.

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